Redensarten Lexikon
Hufeisen
Schmunzeln wie ein Bauer, wenn er ein aItes Hufeisen gefunden hat: ohne Grund fortwährend lächeln. Hinter der Redensart steht der Volksglaube, daß der Glück und eben Anlaß zum Schmunzeln – hat, der ein Hufeisen findet. Schlesisch und siebenbürgisch sagt man von einem Sterbenden, daß ihm ›die Hufeisen bald abgerissen‹ werden, und im Frankenwald vergleicht man die Beichte des Todkranken mit dem Abreißen der Hufeisen von toten Pferden.    Ein Hufeisen verloren haben: ein uneheliches Kind haben (von einem Mädchen). Es handelt sich hierbei um eine scherzhafte Übertragung von dem nach Verlust eines Hufeisens lahmenden Pferde auf die ledige Wöchnerin.

• J.C. BARNHAM: »Ein Mädchen, das ein Hufeisen verloren hat«, in: Notes and Queries, 2nd, 5 (1858), S. 391; F. LIEBRECHT: Das verlorene Hufeisen, in: Zur Volkskunde. Alte und neue Aufsätze (Heilbronn 1879), S. 490-493; LAWRENCE: The magic of the horseshoe (Boston- New York 1898); H. FREUDENTHAL: Artikel ›Hufeisen‹, in: Handbuch des Aberglaubens IV, Spalte 437-446; G. CASNAT: Das Hufeisen in seiner Bedeutung für Kultur und Zivilisation (Zürich 1953); V.V. GERAMB: Zum Sagenmotiv vom Hufbeschlag, in: Beiträge zur sprachlichen Volksüberlieferung (Berlin 1953), S. 78ff., besonders S. 82; H. HAMKENS: »Ein Hufeisen verloren«, in: Die Heimat, 65 (1958), S. 314-316.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hufeisen