Redensarten Lexikon
Huckepack
Jemanden Huckepack tragen (nehmen): ihn auf seinem Rücken tragen, umgekehrt: Huckepack getragen werden: auf dem Rücken eines anderen getragen werden, sich die Kräfte anderer zunutze machen. Z.B. wurden Kinder, Kranke, Alte auf diese Weise über lange Wegstrecken, die sie allein nicht bewältigen konnten, transportiert. Der ›Huckepackreiter‹ war ursprünglich jedoch der Sieger, der Überlegene. Denn schon seit alter Zeit gilt das Huckepacktragen als Spielstrafe, bei der der Unterlegene den Gewinner huckepack nehmen muß. Ein griechisches Wörterbuch des Julius Pollox aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. enthält im 9. Buch einen zusammenhängenden Katalog von Spielen, in denen das Spielmotiv des Aufhuckens als Ephedrismos (auch Enkotyle) beschrieben wird. Dieser Beschreibung entsprechen auch bildliche Darstellungen auf Vasen, Gemmen usw. Sie zeigen, wie bekannt das Huckepack-Motiv im Spielgut der Antike vom 5. Vorchristlichen Jahrhundert bis weit in den Hellenismus hinein war. Es galt als körperliche Schandstrafe, wobei der Träger der Erniedrigte und Verhöhnte und der Getragene der Sieger war.
• U. SCHIER-OBERDORGER: Das Huckepack- Tragen als Spielstrafe, in: Dona Ethnologica Monacensia. Leopold Kretzenbacher zum 70. Ge-
burtstag. (= Münchener Beiträge zur Volkskunde I), München 1983, S. 67-81.
Jemanden Huckepack tragen (nehmen): ihn auf seinem Rücken tragen, umgekehrt: Huckepack getragen werden: auf dem Rücken eines anderen getragen werden, sich die Kräfte anderer zunutze machen. Z.B. wurden Kinder, Kranke, Alte auf diese Weise über lange Wegstrecken, die sie allein nicht bewältigen konnten, transportiert. Der ›Huckepackreiter‹ war ursprünglich jedoch der Sieger, der Überlegene. Denn schon seit alter Zeit gilt das Huckepacktragen als Spielstrafe, bei der der Unterlegene den Gewinner huckepack nehmen muß. Ein griechisches Wörterbuch des Julius Pollox aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. enthält im 9. Buch einen zusammenhängenden Katalog von Spielen, in denen das Spielmotiv des Aufhuckens als Ephedrismos (auch Enkotyle) beschrieben wird. Dieser Beschreibung entsprechen auch bildliche Darstellungen auf Vasen, Gemmen usw. Sie zeigen, wie bekannt das Huckepack-Motiv im Spielgut der Antike vom 5. Vorchristlichen Jahrhundert bis weit in den Hellenismus hinein war. Es galt als körperliche Schandstrafe, wobei der Träger der Erniedrigte und Verhöhnte und der Getragene der Sieger war.
• U. SCHIER-OBERDORGER: Das Huckepack- Tragen als Spielstrafe, in: Dona Ethnologica Monacensia. Leopold Kretzenbacher zum 70. Ge-
burtstag. (= Münchener Beiträge zur Volkskunde I), München 1983, S. 67-81.