Redensarten Lexikon
Hotzenblitz
Das war der Hotzenblitz: das ist Brandstiftung. Unter einem ›Hotzenblitz‹ versteht man einen Blitz, von dem der Hausbesitzer schon vorher weiß, daß er sicher einschlagen werde. Es ist eine euphemistische Umschreibung für Brandstiftung und Versicherungsbetrug, die in manchen Gegenden als Kavaliersdelikte galten und sich durch ›Ansteckung‹ ausbreiten, ja sogar über ganze Generationen fortschleppen konnten. Als ›Hotzenblitz‹ ist dieses Phänomen in die Fachliteratur eingegangen. Denn aus dem Hotzenwald, dem südlichsten Teil des Schwarzwaldes, ist ein Spruch überliefert, mit dem der Sohn früher bei aufziehendem Gewitter den Herrn des Hauses auf die gute Gelegenheit aufmerksam gemacht haben soll: »Vater, gang, hol d' Zündhölzli, 's dunneret«. Frieda Mayer kommentierte das so (›Nimm mi mit, wenn d' lache wit‹, Gedichte, Konstanz 1912):
   Drum hörscht zentume au de Witz
   vum allbekannte Hotzeblitz.

Die Thematik behandelt auch ein vielgespieltes alemannisches Mundartstück von K. Wittlinger ›De Hotzeblitz‹. Im Bairischen nennt man das analoge Phänomen der selbstinszenierten Brandstiftung einen ›Floriansblitz‹, Florian.
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