Redensarten Lexikon
Hiob
Eine Hiobsbotschaft (älter Hiobspost) bringen: eine traurige oder unangenehme Nachricht überbringen, nach Hiob 1,14-19; englisch ›Job's news‹. Goethe verbesserte in seinem Brief an Zelter vom 21. Nov. 1830 »Hiobspost« in »Hiobsbotschaft« (Weimarer Ausgabe Abt. 4, Band 48, S. 20). Die alttestamentarische Hiobgestalt spielt verschiedentlich in den deutschen Redensartenschatz hinein: Er ist ein zweiter Hiob: er hat viel Pech, Unglück. Eine wahre Hiobsgeduld haben: außerordentlich geduldig, langmütig sein; vgl. französisch ›la patience de Job‹; englisch ›the patience of Job‹; niederländisch ›Jobsgeduld‹. Arm wie Hiob (Job): Arm wie eine Kirchenmaus, französisch ›pauvre comme Job‹; englisch ›as poor as Job‹ (Büchmann), Uriasbrief.
• L. KRETZENBACHER: Hiobs-Erinnerungen zwischen Donau und Adria (München 1972); B. SCHALLER: Artikel ›Hiob‹, in: Enzyklopädie des Märchens VI, Spalte 1060-1064.
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