Redensarten Lexikon
hinten
(Von) hinten und vorn: in allen Einzelheiten, durch und durch, überall. Von hinten bis vorn: ganz und gar, von Anfang bis Ende. »Wenn die Frau nicht hinten und vorne ist, so kommt doch nichts zustande« (Goethe, ›Was wir bringen‹, 1807, 1. Auftritt). Obersächsisch ›'s is ihm hinten und vorne nicht recht‹, es gefällt ihm gar nicht. Hinten und vorn nichts haben: völlig mittellos, arm sein, nichts besitzen. Jemanden von hinten ansehen: ihm den Rücken zukehren, ihm Nichtachtung, Verachtung zeigen. Hinten ein paar drauf kriegen: Schläge auf das Gesäß erhalten. Jemandem hinten hineinkriechen: ihm würdelos schmeicheln ( Hintern). Es jemandem vorn und hinten reinstecken: ihn mit Geschenken verwöhnen, überhäufen. ›Hinten schenkt man Weißbier‹ ist in der Niederlausitz ein Scherzwort, wenn einem Kind das Hemd hinten herausguckt. Hinten Augen haben: alles sehen, sehr aufmerksam sein, alles schnell bemerken. Umgekehrt: Hinten keine Augen haben: nicht alles bemerken (beobachten) können, jemanden unabsichtlich treten, der hinter einem steht.    Etwas hinten (he)rum besorgen: auf Umwegen, heimlich, illegal, besonders während der Nachkriegsjahre: ohne Lebensmittelmarken, ohne Bezugsschein, im Schwarz- oder Schleichhandel.
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