Redensarten Lexikon
hin
Hinsein: entzwei, verloren sein; in salopper Redeweise auch: tot sein, so z.B. auch auf einer ironischen Grabinschrift:
   Hin ist hin.
   Anna Maria Fiedlerin.

Die Wendung findet sich schon 1519 in Murners ›Geuchmatt‹:

   Ja, sprach sie, lieber tiltap (›Hanstapps‹) min,
   din trüw zu mir ist gar do hin.

Luther: »Hin ist hin, laß laufen, was läuft«. Häufig auch in redensartlichen Vergleichen, z.B. ›Es ist hin, als in den Rhein geworfen‹.
   In dem Wanderlied von Rudolf Baumbach ›Bin ein fahrender Gesell‹ nach der Melodie von Ludwig Keller (1894) findet sich die Wendung in erweiterter Form in dem Kehrreim: »Lustig Blut und leichter Sinn, hin ist hin, hin ist hin, Amen, Amen«. Gewöhnlich wird er umgangssprachlich verändert in: ›Futsch ist futsch, hin ist hin‹ oder ›Hin ist hin‹ und einfach ›Futschikato (perdutto)‹.
   Umgangsprachlich: (In ein Mädchen) ganz hinsein: ganz verliebt, verschossen sein.
   Das ist hin wie her: eines wie's andere; Es ist so lang hin wie her: so lang wie breit. Nicht hin- und nicht herreichen: beim besten Willen nicht genügend sein.
   Wo denkst du hin: was hast du für komische Gedanken, das ist doch ganz anders. Hin drückt in dieser und anderen Wendungen die Richtung auf ein unbekanntes Ziel aus ( hinaus). Das haut hin: das geht, wie es soll, das paßt gut, ist sehr erfreulich; auch: das ist erstaunlich, unglaublich; vgl. französisch, ›Ça colle‹ (wörtlich: Es haftet zusammen): es paßt gut.
   Es hätte mich beinahe hingesetzt: ich war völlig überrascht. Da schlag einer lang hin: (oft mit dem Zusatz: ›und steh kurz wieder auf‹: das ist einfach toll, ganz unglaublich.
   ›Wenn der hinschlägt, ist er gleich zu Hause‹, sagt man berlinisch, aber auch sonst für einen besonders großen Menschen.
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