Redensarten Lexikon
Heft
Das Heft in der Hand haben: so viel Gewalt besitzen, daß der andere schwerlich etwas dagegen ausrichten kann.    Die Wendung bezieht sich ursprünglich auf den Waffenträger, der das Heft seines Schwertes fest in der Hand hat und die Waffe gut zu führen versteht. Er ist den Waffenlosen, den schlecht Bewaffneten, den Unsicheren und Ungeschickten dadurch überlegen. Vgl. auch die ähnliche fremdsprachlichen Wendungen: niederländisch ›Het heft (hecht) in handen hebben‹; französisch ›tenir la queue de la poêle‹; ›tenir les rênes‹ (wörtlich: die Zügel in der Hand festhalten) und englisch ›to hold the reins‹.
   Das Heft als Haltegriff des Schwertes oder eines Messers ist auch in den folgenden Redensarten gemeint: Einem das Heft in die Hand spielen: ihm Hilfe leisten, ihm das Mittel zur Verteidigung geben; vgl. französisch ›prêter la main à quelqu'un‹ (wörtlich: einem seine Hand leihen); Das Heft nicht aus der Hand geben wollen: sich die Herrschaft, die Befehlsgewalt nicht nehmen lassen; Einem das Heft aus den Händen winden: ihm mit Gewalt die Mittel zu seiner Verteidigung nehmen. Vgl. die lateinische Wendung bei Plautus »eximere e manu manubrium«.
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