Redensarten Lexikon
Hängen
Die Formel Hangen und Bangen ist ein verballhorntes Zitat aus Clärchens Lied in Goethes ›Egmont‹ (III,2). Im richtigen Zusammenhang heißt es dort:
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein;
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt,
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
›Langen‹, das hier die Bedeutung von ›Verlangen tragen‹ hat, wurde oft in ›Hangen‹ verändert.
Mit Hängen und Würgen: mit großer Mühe, mit knapper Not. Das Bild bezieht sich auf das Ersticken des Gehängten am Galgen (19. Jahrhundert).
Im Zusammenhang damit steht auch das ›Hängen spielen‹ (⇨ pfeifen).
Sich hängen lassen: keinen Lebensmut mehr zeigen, kraftlos sein, eigentlich: Die Schultern hängen lassen, keine aufrechte Haltung zeigen.
Einen hängen haben: betrunken sein; verkürzt aus der Vollform: ›Einen Haarbeutel oder Zopf hängen haben‹, ⇨ Haarbeutel, ⇨ Zopf.
›In der Luft hängen‹ (⇨ Luft): keine Sicherheit haben; ›(in der Kneipe) herumhängen‹; Hängenbleiben: eine Schulklasse wiederholen müssen; Sich an jemanden hängen: ihm lästig fallen; ›Sein Herz an etwas hängen‹: es sich sehr wünschen oder wie seinen Augapfel hüten, ⇨ Herz; ›Etwas an den Nagel hängen‹: aufgeben (⇨ Nagel); ›Etwas an die große Glocke hängen‹: herumposaunen (⇨ Glocke); ›Den Mantel nach dem Wind hängen‹: flatterhaft sein, sich Vorteile verschaffen (⇨ Mantel); ›Den Brotkorb höher hängen‹: unerreichbar machen, d.h., mit weniger auskommen müssen (⇨ Brotkorb); ›Den Kopf hängen lassen‹: pessimistisch, deprimiert, niedergeschlagen sein (⇨ Kopf).
• D. MARSCHALL: Artikel ›Hängen‹, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte I, Spalte 1988-1990.
Die Formel Hangen und Bangen ist ein verballhorntes Zitat aus Clärchens Lied in Goethes ›Egmont‹ (III,2). Im richtigen Zusammenhang heißt es dort:
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein;
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt,
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
›Langen‹, das hier die Bedeutung von ›Verlangen tragen‹ hat, wurde oft in ›Hangen‹ verändert.
Mit Hängen und Würgen: mit großer Mühe, mit knapper Not. Das Bild bezieht sich auf das Ersticken des Gehängten am Galgen (19. Jahrhundert).
Im Zusammenhang damit steht auch das ›Hängen spielen‹ (⇨ pfeifen).
Sich hängen lassen: keinen Lebensmut mehr zeigen, kraftlos sein, eigentlich: Die Schultern hängen lassen, keine aufrechte Haltung zeigen.
Einen hängen haben: betrunken sein; verkürzt aus der Vollform: ›Einen Haarbeutel oder Zopf hängen haben‹, ⇨ Haarbeutel, ⇨ Zopf.
›In der Luft hängen‹ (⇨ Luft): keine Sicherheit haben; ›(in der Kneipe) herumhängen‹; Hängenbleiben: eine Schulklasse wiederholen müssen; Sich an jemanden hängen: ihm lästig fallen; ›Sein Herz an etwas hängen‹: es sich sehr wünschen oder wie seinen Augapfel hüten, ⇨ Herz; ›Etwas an den Nagel hängen‹: aufgeben (⇨ Nagel); ›Etwas an die große Glocke hängen‹: herumposaunen (⇨ Glocke); ›Den Mantel nach dem Wind hängen‹: flatterhaft sein, sich Vorteile verschaffen (⇨ Mantel); ›Den Brotkorb höher hängen‹: unerreichbar machen, d.h., mit weniger auskommen müssen (⇨ Brotkorb); ›Den Kopf hängen lassen‹: pessimistisch, deprimiert, niedergeschlagen sein (⇨ Kopf).
• D. MARSCHALL: Artikel ›Hängen‹, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte I, Spalte 1988-1990.