Redensarten Lexikon
Haken
Die Sache hat einen Haken: die Sache hat eine versteckte (oder plötzlich auftauchende) Schwierigkeit; vgl. französisch ›La chose a un hic‹. Da steckt der Haken!: darin liegt eben die Schwierigkeit. Das Bild der Redensart stammt vom Angelhaken: wie der Fisch wohl den Köder, aber nicht den Angelhaken sieht, so sieht der Mensch zunächst nur den Reiz des Vorteils bei einer Sache und nicht ihre schädlichen Folgen. Diese Erklärung wird durch eine Stelle aus Johann Fischarts ›Geschichtklitterung‹ von 1575 gestützt: »Derhalben muß es ein ander häcklin haben, daran der fisch behang«. Die Redensart kommt schon mittelhochdeutsch vor, so im ›Seifried Helbling‹ (1, 1092) in der Form:
Ich achte daz sie biderbe sî
und doch nicht arger liste vrî:
da si vil lihte ein haekel bî.
Die Redensart findet sich gelegentlich auch in erweiterter Form: ›Es hat noch einen Haken, wie bei jenem Bauernburschen‹. Diese Formulierung spielt auf eine weitverbreitete Anekdote an: Ein Bauernbursche kam zum Pfarrer, um das kirchliche Aufgebot zu bestellen. Die Sache, bemerkte er, hat aber noch ein Häklein. Und auf die Frage des Pfarrers, worin dies bestehe, erwiderte er: sie mag mich nicht. Aber, lieber Freund, sagte der Pfarrer, das ist kein Häklein, das ist ein Haken.
Haken an den Fingern haben: krumme Finger haben, fremde Sachen mitnehmen, stehlen; vgl. französisch ›avoir les doigts crochus‹.
Ein Häkchen auf jemanden haben: ihm etwas nachtragen, einen Pick auf ihn haben; besonders in ostmitteldeutschen Mundarten., eigentlich wohl: ihn an einem Haken noch festhalten; vgl. französisch ›avoir une dent contre quelqu'un‹ (wörtlich: einen Zahn gegen jemanden haben), ⇨ Zahn.
›Se mot en Häksken springen laten‹, sagte man in Hamburg zu einem Frauenzimmer, das, als noch das Einschnüren und Häkeln Mode war, nicht viel essen konnte.
Mit Haken und Ösen sagt man, wenn eine Sache nicht unproblematisch ist, wenn Schwierigkeiten zu erwarten sind. Haken und Ösen stehen symbolisch für eine ältere Art der Bekleidung vor der Einführung von Knöpfen oder gar des Reißverschlusses. Dieses Prinzip wird z.B. in der Tracht der mennonitischen ›Amish people‹ als konservativer Standpunkt vertreten und religiös begründet mit Versen wie:
Die mit Knöpfen und Holen (Knopflöcher)
wird der Teufel holen.
Die mit Haken und Ösen
wird der Herr erlösen.
Oder es heißt: ›Unsere Altvordere hän kä Knöpp gekennt, un so brauchen mir sell weltlisch Deng ach net‹.
Die Sache hat einen Haken: die Sache hat eine versteckte (oder plötzlich auftauchende) Schwierigkeit; vgl. französisch ›La chose a un hic‹. Da steckt der Haken!: darin liegt eben die Schwierigkeit. Das Bild der Redensart stammt vom Angelhaken: wie der Fisch wohl den Köder, aber nicht den Angelhaken sieht, so sieht der Mensch zunächst nur den Reiz des Vorteils bei einer Sache und nicht ihre schädlichen Folgen. Diese Erklärung wird durch eine Stelle aus Johann Fischarts ›Geschichtklitterung‹ von 1575 gestützt: »Derhalben muß es ein ander häcklin haben, daran der fisch behang«. Die Redensart kommt schon mittelhochdeutsch vor, so im ›Seifried Helbling‹ (1, 1092) in der Form:
Ich achte daz sie biderbe sî
und doch nicht arger liste vrî:
da si vil lihte ein haekel bî.
Die Redensart findet sich gelegentlich auch in erweiterter Form: ›Es hat noch einen Haken, wie bei jenem Bauernburschen‹. Diese Formulierung spielt auf eine weitverbreitete Anekdote an: Ein Bauernbursche kam zum Pfarrer, um das kirchliche Aufgebot zu bestellen. Die Sache, bemerkte er, hat aber noch ein Häklein. Und auf die Frage des Pfarrers, worin dies bestehe, erwiderte er: sie mag mich nicht. Aber, lieber Freund, sagte der Pfarrer, das ist kein Häklein, das ist ein Haken.
Haken an den Fingern haben: krumme Finger haben, fremde Sachen mitnehmen, stehlen; vgl. französisch ›avoir les doigts crochus‹.
Ein Häkchen auf jemanden haben: ihm etwas nachtragen, einen Pick auf ihn haben; besonders in ostmitteldeutschen Mundarten., eigentlich wohl: ihn an einem Haken noch festhalten; vgl. französisch ›avoir une dent contre quelqu'un‹ (wörtlich: einen Zahn gegen jemanden haben), ⇨ Zahn.
›Se mot en Häksken springen laten‹, sagte man in Hamburg zu einem Frauenzimmer, das, als noch das Einschnüren und Häkeln Mode war, nicht viel essen konnte.
Mit Haken und Ösen sagt man, wenn eine Sache nicht unproblematisch ist, wenn Schwierigkeiten zu erwarten sind. Haken und Ösen stehen symbolisch für eine ältere Art der Bekleidung vor der Einführung von Knöpfen oder gar des Reißverschlusses. Dieses Prinzip wird z.B. in der Tracht der mennonitischen ›Amish people‹ als konservativer Standpunkt vertreten und religiös begründet mit Versen wie:
Die mit Knöpfen und Holen (Knopflöcher)
wird der Teufel holen.
Die mit Haken und Ösen
wird der Herr erlösen.
Oder es heißt: ›Unsere Altvordere hän kä Knöpp gekennt, un so brauchen mir sell weltlisch Deng ach net‹.