Redensarten Lexikon
Guß
Aus einem Gusse sein: in einem Zug gearbeitet sein, ein nahtloses, einheitliches Ganzes bilden. Die Redensart ist im 19. Jahrhundert entstanden und dem Bereich des Metallgießens entnommen. Die meisten Metallgußarbeiten wurden früher in einzelnen Teilen hergestellt und diese dann zusammengeschweißt, wobei die Nähte sichtbar blieben. Im Gegensatz dazu lobt die Redensart ein Werk, das keine Nähte erkennen läßt, einen vollkommen einheitlichen Eindruck macht. Bei dem Historiker J.v. Müller heißt es: »Schöner, was aus einem Gusse kömmt, als woran täglich geflickt wird«. In übertragener Bedeutung wird die Wendung vor allem zur Wertung literarischer oder künstlerischer Werke gebraucht. Vgl. französisch ›être (taillé) d'une (même) piéce‹ (wörtlich übersetzt: aus einem [demselben] Stück geschnitten sein).
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