Redensarten Lexikon
Guillotine
Jemanden auf die Guillotine schicken: Über jemanden die Todesstrafe verhängen, aber auch: skrupellos einen anderen preisgeben, um seinen eigenen Kopf zu retten oder um einen lästigen Widersacher zu beseitigen. Die Guillotine ist seit 1792 das Hinrichtungsgerät der Französischen Revolution, der sowohl Anhänger als auch Gegner zum Opfer fielen. Es wurde ursprünglich nach seinem Erfinder, dem Arzt Louis (1723-1792), ›Louisette‹ oder ›Petit Louison‹ genannt, später aber nach dem Arzt Guillotin (1738-1814) bezeichnet, der den Vorschlag gemacht hatte, die Todesstrafe durch eine Köpfmaschine vollziehen zu lassen, was auch den Anlaß zu einem Spottlied gab.    Mit dem französischen Strafrecht wurde die Guillotine als Fallbeil auch in den meisten deutschen Ländern links der Elbe eingeführt.

• G. NEUMANN: Ein Wort über das Alter der Guillotine – Georg Christoph Lichtenberg als Begründer eines sozialen Topos, in: Freiburger Universitätsblätter, Heft 84 (Freiburg 1984), S. 67-90; R. BRÉCY: La Révolution en chantant (Paris 1988); W. VOLKE U.A. (Hrsg.): »O Fryheit! Silberton dem Ohre«. Französische Revolution und deutsche Literatur 1789-1799 (Marbach a.N. 1989); La Révolution française et l'Europe 1789-1799. Exposition du Conseil de l'Europe (Paris 989).

Auf die Guillotine müssen. Kupferstich: Hinrichtung Ludwig XVI. Aus: ›O Freyheit! Silberton dem Ohre ...‹ Französische Revolution und deutsche Literatur 1789-1799. Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs auf dem Salon du Livre in Paris und im Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar, Abbildung S. 333.
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Ansicht: Guillotine