Redensarten Lexikon
Grund
Aus einem (diesem) kühlen Grunde: aus einem (diesem) sehr einfachen naheliegenden Grunde, aus einem zu verheimlichenden Grunde; die Redensart ist dem Volkslied »In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad« entnommen, das auf Eichendorffs Lied aus seinem Roman ›Ahnung und Gegenwart‹ (3. Buch, 20. Kapitel) beruht, und zur jetzigen Form entstellt worden. Sie ist etwa seit 1900 mit ›kühl‹ = leidenschaftslos, nüchtern verquickt worden. Einer Sache auf den Grund gehen: etwas genau erforschen, die Ursachen sorgfältig prüfen.
›Grund‹ steht als Bezeichnung für Erde, das Festgefügte, den Besitz in den folgenden Redensarten: Auf festem Grund stehen (bauen): Sicherheit, solide Voraussetzungen für ein Vorhaben besitzen.
Das der Natur (dem Meer, dem Sumpf) abgerungene Land meint Faust, wenn er am Ende seines Lebens (›Faust‹ II, 5. Akt: ›Großer Vorhof des Palasts‹) wünscht:
Solch ein Gewimmel möcht ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn!
Den Grund für etwas legen: ein festes Fundament bauen, eine Entwicklung vorbereiten und einleiten. Etwas von Grund auf neu errichten (bauen, lernen): ganz solide, von Anfang an. Etwas bis auf den Grund zerstören: es völlig vernichten, bis auf die Fundamente.
Von Grund aus verdorben sein: keine festen Moralvorstellungen besitzen, einen schlechten Charakter haben.
Den Boden des Meeres, eines Sees oder eines Flusses meinen die Wendungen: Bis auf den Grund sehen können: in klares Gewässer blicken; in übertragener Bedeutung: in den Augen eines geliebten Menschen seine Empfindungen und Wünsche lesen können. Goethe läßt in seiner Ballade ›Der Fischer‹ die Nixe verlockend sagen:
Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund!
In den Grund bohren: ein Schiff versenken. Auf Grund geraten: sich festfahren; Zugrunde gehen: untergehen, sterben.
Jemanden in Grund und Boden (hinein) verdammen: ihn völlig, heftig, mit Nachdruck verdammen. Daß die Zwillingsformel ›Grund und Boden‹ hier für ›Hölle‹ gebraucht wird, läßt sich nicht beweisen; die Möglichkeit, daß sich hinter der Redensart ein alter Rechtsbrauch verbirgt, dürfte aber mit Sicherheit auszuschließen sein.
Sich in Grund und Boden schämen: sich am liebsten in der Erde verbergen wollen, ⇨ Boden.
Etwas in Grund und Boden wirtschaften: etwas völlig zugrunde richten. Jemanden in Grund und Boden reden: ihn nicht zu Wort kommen lassen, schlagende Argumente anführen.
Aus einem (diesem) kühlen Grunde: aus einem (diesem) sehr einfachen naheliegenden Grunde, aus einem zu verheimlichenden Grunde; die Redensart ist dem Volkslied »In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad« entnommen, das auf Eichendorffs Lied aus seinem Roman ›Ahnung und Gegenwart‹ (3. Buch, 20. Kapitel) beruht, und zur jetzigen Form entstellt worden. Sie ist etwa seit 1900 mit ›kühl‹ = leidenschaftslos, nüchtern verquickt worden. Einer Sache auf den Grund gehen: etwas genau erforschen, die Ursachen sorgfältig prüfen.
›Grund‹ steht als Bezeichnung für Erde, das Festgefügte, den Besitz in den folgenden Redensarten: Auf festem Grund stehen (bauen): Sicherheit, solide Voraussetzungen für ein Vorhaben besitzen.
Das der Natur (dem Meer, dem Sumpf) abgerungene Land meint Faust, wenn er am Ende seines Lebens (›Faust‹ II, 5. Akt: ›Großer Vorhof des Palasts‹) wünscht:
Solch ein Gewimmel möcht ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn!
Den Grund für etwas legen: ein festes Fundament bauen, eine Entwicklung vorbereiten und einleiten. Etwas von Grund auf neu errichten (bauen, lernen): ganz solide, von Anfang an. Etwas bis auf den Grund zerstören: es völlig vernichten, bis auf die Fundamente.
Von Grund aus verdorben sein: keine festen Moralvorstellungen besitzen, einen schlechten Charakter haben.
Den Boden des Meeres, eines Sees oder eines Flusses meinen die Wendungen: Bis auf den Grund sehen können: in klares Gewässer blicken; in übertragener Bedeutung: in den Augen eines geliebten Menschen seine Empfindungen und Wünsche lesen können. Goethe läßt in seiner Ballade ›Der Fischer‹ die Nixe verlockend sagen:
Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund!
In den Grund bohren: ein Schiff versenken. Auf Grund geraten: sich festfahren; Zugrunde gehen: untergehen, sterben.
Jemanden in Grund und Boden (hinein) verdammen: ihn völlig, heftig, mit Nachdruck verdammen. Daß die Zwillingsformel ›Grund und Boden‹ hier für ›Hölle‹ gebraucht wird, läßt sich nicht beweisen; die Möglichkeit, daß sich hinter der Redensart ein alter Rechtsbrauch verbirgt, dürfte aber mit Sicherheit auszuschließen sein.
Sich in Grund und Boden schämen: sich am liebsten in der Erde verbergen wollen, ⇨ Boden.
Etwas in Grund und Boden wirtschaften: etwas völlig zugrunde richten. Jemanden in Grund und Boden reden: ihn nicht zu Wort kommen lassen, schlagende Argumente anführen.