Redensarten Lexikon
Griefe
Grieben, niederdeutsch Grêben, sind ausgebratene Speckstückchen. Bei Luther findet sich die Redensart »Eine gute griebe auff meinen kol«, es nützt meinem Vorhaben (Thiele Nr. 239). Dazu eine heute noch geläufige süddeutsche Wendung ›Dem ist auch wieder e Griebe ins Kraut gfalle‹, ihm ist unverdientes Glück widerfahren. Geiler von Kaysersberg gebraucht die Redewendung ›von allem die gryeben wollen‹, immer das beste Teil haben wollen. Die Griebe spielt auch in volkstümlichen Vergleichen noch eine gewisse Rolle, so schwäbisch ›Der ist unruhig wie die Grieb in der Pfanne‹, ›dem steigg d'Hitz wie d'Griebe in der Pfann‹, er wird schnell zornig.    Griebe bezeichnet außerdem, besonders in den Mundarten., die Überreste eines Hautausschlages am Munde von Kindern. Daher scherzhaft Du hast Griefen genascht (gegessen, gestohlen): du hast einen Ausschlag am Mund, obersächsisch ›Du hast in den Griefentopf geguckt‹; deutlicher schwäbisch ›Der ist ge Griebe stehle gange, da ist ihm eine am Maul hange bliebe‹.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Griefe