Redensarten Lexikon
Gottlieb Schulze
Das ist mir Gottlieb Schulze: das ist mir völlig gleichgültig. Küpper (I, S. 139) vermutet hinter dieser Redensart eine noch nicht identifizierte Person dieses Namens, die um 1900 irgendwo zur Sinnbildgestalt der Gleichgültigkeit geworden sein mag. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß wir es bei ›Gottlieb‹ und ›Schulze‹ mit zwei ursprünglich anders und offenbar drastischer lautenden Wörtern zu tun haben, die euphemistisch umgeprägt wurden; ähnliche Vorgänge lassen sich nämlich auch anderweitig beobachten (vgl. z.B. ›Jemanden durch den Kakao ziehen‹), Kakao. Es ist also sehr die Frage, ob hinter dem Namen ›Gottlieb Schulze‹ überhaupt eine Person steckt. Einen ›Schulzen‹ gab es früher schließlich in jedem Ort. Er war Dorfältester, Ortsvorsteher etc.; er hatte was zu sagen und sagte eventuell viel, was man nicht so genau nahm. ›Gottlieb‹ ist zusätzlich ein ehrenvoller Vorname, gegen den eigentlich niemand etwas einwenden konnte.    Vor einiger Zeit hat man diesen Namen sogar in einem Schlager verarbeitet:

   Ach verzeih'n sie, meine Dame:
   Gottlieb Schulze ist mein Name,
   und ich liebe Sie.
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