Redensarten Lexikon
Glieder
Das fehlende Glied (in der Kette) suchen oder gefunden haben: den noch fehlenden letzten und überzeugenden Beweis erbringen wollen; die Lücke in der Beweiskette schließen; einen Täter überführen; vgl. französisch ›le maillon de la chaîne‹.    Das schwächste Glied (in der Kette) sein: die unsicherste, unzuverlässigste Stelle sein, durch die Gefahr droht, eigentlich die Stelle der Kette, an der sie besonders abgenutzt ist und voraussichtlich zuerst reißen wird. Auf den Menschen übertragen, meint die Wendung jemanden aus einer Gruppe, auf den man sich im Notfall nicht verlassen kann, vor dem man warnen muß, weil er ein riskantes Unternehmen oder andere Beteiligte verraten und gefährden könnte.
   Kein Glied rühren können: vor Schmerzen (Schreck) sich kaum bewegen können; aus Furcht wie gelähmt sein.
   An einem Gliede kalendern: den Wetterwechsel durch das Schmerzen einer alten Wunde (Narbe) schon vorher spüren. Häufiger hört man die Feststellung: Das Wetter liegt einem (wie Blei) in den Gliedern: es macht Beschwerden. Jemandem (noch) in den Gliedern stecken (sitzen): seinen ganzen Körper erfaßt haben. Die Wendung wird besonders häufig auf ein durchdringendes und anhaltendes Kältegefühl, auf eine schwere Krankheit, die den Körper schwächte, oder auf eine Furcht bezogen, die nicht so rasch überwunden werden kann.
   Jemandem in die Glieder (durch alle Glieder) fahren: ihn wie ein Schlag treffen; meist vom Schreck oder einem plötzlichen Gedanken, einer schlimmen Ahnung oder Nachricht gesagt. Ähnlich an allen Gliedern zittern: vor Furcht, Angst, Entsetzen beben; vgl. französisch ›trembler de tous ses membres‹.
   Streit vom Magen und den Gliedern Magen.
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