Redensarten Lexikon
Gicks
Weder Gicks noch Gacks wissen: ganz unerfahren, dumm sein; weder Gicks noch Gacks sagen: gar nichts sagen. Die Redensart ist seit dem 16. Jahrhundert bezeugt. Die beiden lautmalenden Wörter ›gicks‹ und ›gacks‹ kennzeichnen eigentlich das Gänsegeschrei (›Gigack‹ ist noch heute in der Kindersprache die Gans), so daß die Redensart bedeutet: dümmer sein als eine Gans. In Murners ›Schelmenzunft‹ von 1512 kommt vor (XXXVII, 7ff.):
   Wenn wir kriechent vnd sindt alt,
   Vnd ist vns lyb vnd blut erkalt,
   Vnd mügent weder guck noch gack.

Die Redensarten sind auch mundartlich oft belegt, so z.B. schwäbisch ›Gickes machen‹, viele Worte machen und nichts Vernünftiges damit sagen; märkisch ›De wêt von Kîks und Kâks nich‹, ist unwissend und unerfahren; schweizerisch ›Man weiß nicht, ist er gicks oder gacks, hüst oder hott, gehauen oder gestochen‹. Schwäbisch ist die Redensart noch weiterentwickelt worden zu ›weder gicksen noch gacksen‹: nichts sagen. Vgl. niederländisch ›Hij weet van Teeuwes noch Meeuwes‹; französisch ›n'avoir ni bouche ni éperon‹ (heute ungebräuchlich); englisch ›to know neither buff nor stye‹.
   Von einem Gestorbenen sagt man auch: ›Er macht keinen Gicks mehr‹, zeitlich.
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