Redensarten Lexikon
Geschütz
Grobes (schweres) Geschütz auffahren: einem Gegner mit groben Worten entgegentreten. Die Wendung entstammt dem Festungskrieg und ist seit dem 19. Jahrhundert bezeugt. Gemeint ist das (großkalibrige, deshalb) schwere Belagerungsgeschütz (im Gegensatz zum leichteren Feldgeschütz). In Schillers ›Kabale und Liebe‹ (III, 4) sagt Ferdinand zu Luise: »Mein Vater wird alle Geschütze gegen uns richten«. Theodor Fontane (›Zwischen Zwanzig und Dreißig‹, 1898, S. 69) gebraucht: »Er wußte das auch und fuhr deshalb gern das schwere Geschütz auf«. Das schwere Geschütz zur Bezeichnung durchschlagender Argumente oder brüskierender Äußerungen ist auch in den Mundarten allgemein gebräuchlich, z.B. ›Das war grobes Geschütz‹, das war eine harte Abfuhr, ein starkes Stück; vgl. französisch ›faire donner la grosse artillerie‹, auch im Sinne von schwerwiegende Argumente vorbringen.
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