Redensarten Lexikon
Geschlecht
Das schöne Geschlecht: mit dieser Wendung ist das weibliche Geschlecht ganz allgemein gemeint. Literarische Belege finden sich im 18. Jahrhundert: »das schöne, reizende, liebe, zarte, zärtliche, sanftere Geschlecht: das schöne Geschlecht, das Frauenzimmer, le beau sexe« (J. Rädlein: Europäischer Sprachschatz [1711], 365); Bei E.v. Kleist heißt es (Sämtliche Werke, 2, 213) »das sogenannte schöne Geschlecht«. Goethe und Schiller verwenden den Begriff in ähnlichem Sinne.    Auch die Wendung das schwache (zarte) Geschlecht ist (scherzhaft) auf Frauen gemünzt. Sie ist schon im 14. Jahrhundert bei Konrad von Megenberg erwähnt, der auch gleichzeitig die Erklärung dafür liefert: »in der selben zeit (der ersten nachtzeit) werden die frawent swanger des kränkern (schwächeren) geslähtes ...« (›Buch der Natur‹, 183,10). Als Gegensatz wird die Wendung das starke Geschlecht auf Männer bezogen.

• B. KUMMER: Artikel ›Geschlecht‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 725-730; K.E. MÜLLER: Die bessere und die schlechtere Hälfte. Ethnologie des Geschlechterkonflikts (Frankfurt – New York 1984), besonders S. 120.
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