Redensarten Lexikon
gern
Das Wort gern ist mit ›begehren‹ verwandt und bedeutet eigentlich: was man begehrt; heute hat es viel von seiner ursprünglichen Bedeutungskraft eingebüßt und wird häufig nur noch ironisch gebraucht. Du kannst mich gern haben: du bist mir gleichgültig, mit dir will ich nichts mehr zu schaffen haben, ›Du kannst mir gewogen bleiben‹; heute wohl in allen deutschen Mundarten verbreitet und meist als euphemistische Verkürzung aus ›Am Hintern gern haben‹ aufgefaßt ( Arsch).    An redensartlichen Vergleichen sind zu nennen: Er geht so gern wie der Dieb an den Galgen, wie die arme Seele ins Fegfeuer: er geht ungern; er ist gern gesehen wie ein Wolf unter den Schafen; Man sieht ihn so gern wie ein Ferkel in einer Judenküche: er ist unbeliebt. Kaum noch gebräuchlich ist die ältere Redensart einen auf ein Gericht Gerngesehen einladen: ihn zu einer einfachen Mahlzeit bitten. So sagt J.H. Voß: »(einladen) nur auf ein Butterbrot und ein Gerichtlein Gerngesehen«. Ähnlich klingt die noch heute gebräuchliche Höflichkeitsformel Gern geschehen als Antwort auf einen Dank. Häufig geht ihr die Floskel ›keine Ursache‹ voraus.
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