Redensarten Lexikon
genieren
Sich nicht genieren: keine unnötigen Hemmungen haben, z.B. beim Essen zuzugreifen oder von bestimmten Annehmlichkeiten Gebrauch zu machen. Häufiger sind jedoch die Redensarten, die Verlegenen Mut machen sollen, z.B. als Aufforderung zum Essen: Kein Grund sich zu genieren; ›Du brauchst dich nicht zu genieren‹. Zur Auflockerung der Atmosphäre sind in ländlichen Gegenden vor allem spöttische Wendungen beliebt, z.B. ›Geniert Euch nicht, wir haben's ja‹ (wenn jemand zu kräftig zugreift), oder als ausgesprochene Nötigung: ›Nun mal nicht geniert‹, wobei der Betreffende einen kräftigen Essensschlag auf den Teller bekommt (den er meist gar nicht will). Seltene Varianten sind: ›Einmal hat sich eine Ziege geniert und ist davon gestorben‹; ›Lieber probieren als genieren‹; ›Wer nicht ißt und sich geniert, soll hinausgehen‹; ›Wenn du dich vor mir genierst, dann geh ich raus‹; ›Genier Dich, wenn Du gegessen hast‹; ›Nicht geniert und fest gegessen (zugelangt, zugegriffen)‹; ›Als getunkt, gebrockt, geweicht und 'rausgemacht und nicht geniert‹; ›Fest geschnitten und getunkt und nicht geniert‹. In einigen Redensarten wird das Essen mit der Arbeit verglichen: ›Wer sich beim Essen geniert, geniert sich auch beim Arbeiten‹; ›Greif zu, Arbeit geniert nicht‹.
• G. GROBER-GLÜCK: Motive und Motivationen in Redensarten und Meinungen (Marburg 1974), S. 325.
Sich nicht genieren: keine unnötigen Hemmungen haben, z.B. beim Essen zuzugreifen oder von bestimmten Annehmlichkeiten Gebrauch zu machen. Häufiger sind jedoch die Redensarten, die Verlegenen Mut machen sollen, z.B. als Aufforderung zum Essen: Kein Grund sich zu genieren; ›Du brauchst dich nicht zu genieren‹. Zur Auflockerung der Atmosphäre sind in ländlichen Gegenden vor allem spöttische Wendungen beliebt, z.B. ›Geniert Euch nicht, wir haben's ja‹ (wenn jemand zu kräftig zugreift), oder als ausgesprochene Nötigung: ›Nun mal nicht geniert‹, wobei der Betreffende einen kräftigen Essensschlag auf den Teller bekommt (den er meist gar nicht will). Seltene Varianten sind: ›Einmal hat sich eine Ziege geniert und ist davon gestorben‹; ›Lieber probieren als genieren‹; ›Wer nicht ißt und sich geniert, soll hinausgehen‹; ›Wenn du dich vor mir genierst, dann geh ich raus‹; ›Genier Dich, wenn Du gegessen hast‹; ›Nicht geniert und fest gegessen (zugelangt, zugegriffen)‹; ›Als getunkt, gebrockt, geweicht und 'rausgemacht und nicht geniert‹; ›Fest geschnitten und getunkt und nicht geniert‹. In einigen Redensarten wird das Essen mit der Arbeit verglichen: ›Wer sich beim Essen geniert, geniert sich auch beim Arbeiten‹; ›Greif zu, Arbeit geniert nicht‹.
• G. GROBER-GLÜCK: Motive und Motivationen in Redensarten und Meinungen (Marburg 1974), S. 325.