Redensarten Lexikon
Gegend
Auch eine schöne Gegend! (berlinisch ›Ooch 'ne scheene Jejend!‹) sagt man von einer Landschaft, die man nicht besonders reizvoll findet. Oft erscheint diese Redensart in der verballhornten Form ›(Tolle Landschaft,) Nischt wie Jejend!‹ In Tiecks Märchendrama ›Der gestiefelte Kater‹ (1797) sagt der König (III, 5): »Auch eine hübsche Gegend. Wir haben doch schon eine Menge schöner Gegenden gesehen«.    Wegen seines indifferenten Aussagewertes eignet sich das Wort Gegend gut dazu, eine bestimmte Landschaft in ironischer Weise als mittelmäßig zu charakterisieren. Heinrich Heine verschaffte dieser Redensart weitere Verbreitung, indem er sie im ›Tannhäuser‹ (1836), im ›Ex-Nachtwächter‹ und in ›Himmelfahrt‹ (›Letzte Gedichte‹, 1853-55) verwendete.
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