Redensarten Lexikon
gang und gäbe
Es ist gang und gäbe: es ist geläufig, gebräuchlich, üblich. Diese stabreimende Zwillingsformel ist zusammengesetzt aus gang, althochdeutsch gangi, mittelhochdeutsch genge, gemeint ist eigentlich: was unter den Leuten umläuft, und gäbe, mittelhochdeutsch gaebe = angenehm, gültig, eigentlich: was gegeben werden kann. ›Gäng und gäbe‹ war ursprünglich ein Begriff des Münzwesens und bezeichnete die augenblicklich im Umlauf befindliche, gültige Währung, so schon Anfang des 13. Jahrhunderts im ›Sachsenspiegel‹ des Eike von Repkow »geng und gêve«; 1289 in Süddeutschland »ain Kostenzer pfenninch, der denne genge und gaebe ist«; 1491: »425 fl. Rh., so in disem Land zu Swaben gutt, ganng und gab sind«, 1534 bei Luther in Gen 23, 16: »vier hundert sekel silbers, das im kauff geng und gebe war«. Später findet die Formel auch in der Geschäftssprache zur Bezeichnung von Waren Verwendung; heute wird sie von umlaufenden Münzen nicht mehr gebraucht, dafür aber in übertragener Anwendung auf alle Bereiche des täglichen Lebens, für alles, was Sitte und Brauch ist oder von der augenblicklichen Mode bestimmt wird.
• H. SCHRADER: ›Gang und Gäbe‹, in: Zeitschrift für deutsche Sprache (Hamburg) 10 (1896/97), S. 8-10; H. MANÉ und L. VEIT: Münzen in Brauch und Aberglauben (Mainz 1982), S. 234.
Es ist gang und gäbe: es ist geläufig, gebräuchlich, üblich. Diese stabreimende Zwillingsformel ist zusammengesetzt aus gang, althochdeutsch gangi, mittelhochdeutsch genge, gemeint ist eigentlich: was unter den Leuten umläuft, und gäbe, mittelhochdeutsch gaebe = angenehm, gültig, eigentlich: was gegeben werden kann. ›Gäng und gäbe‹ war ursprünglich ein Begriff des Münzwesens und bezeichnete die augenblicklich im Umlauf befindliche, gültige Währung, so schon Anfang des 13. Jahrhunderts im ›Sachsenspiegel‹ des Eike von Repkow »geng und gêve«; 1289 in Süddeutschland »ain Kostenzer pfenninch, der denne genge und gaebe ist«; 1491: »425 fl. Rh., so in disem Land zu Swaben gutt, ganng und gab sind«, 1534 bei Luther in Gen 23, 16: »vier hundert sekel silbers, das im kauff geng und gebe war«. Später findet die Formel auch in der Geschäftssprache zur Bezeichnung von Waren Verwendung; heute wird sie von umlaufenden Münzen nicht mehr gebraucht, dafür aber in übertragener Anwendung auf alle Bereiche des täglichen Lebens, für alles, was Sitte und Brauch ist oder von der augenblicklichen Mode bestimmt wird.
• H. SCHRADER: ›Gang und Gäbe‹, in: Zeitschrift für deutsche Sprache (Hamburg) 10 (1896/97), S. 8-10; H. MANÉ und L. VEIT: Münzen in Brauch und Aberglauben (Mainz 1982), S. 234.