Redensarten Lexikon
futsch
Futsch sein: zunichte, verloren, weg sein, ist ein lautmalender Ausdruck, der ursprünglich nur den mittel- und oberrheinischen Mundarten angehörte, heute jedoch über alle deutschen Mundarten verbreitet ist und um die Mitte des 19. Jahrhunderts auch in die Hochsprache eingedrungen ist. Fremdklingende scherzhafte Weiterbildungen wie ›futschikato‹, ›futschikara‹, ›futschito‹, ›futschikato perdutto‹ verleiten irrtümlich dazu, einen romanischen Ursprung von ›futsch‹ anzunehmen.    Nach dem 1. Weltkrieg sagte man in Berlin scherzhaft ›Kriegsanleihe heißt auf chinesisch: pinke pinke futschi futschi ...‹ Vgl. französisch ›Foutu‹ (umgangssprachlich). Mit derselben Floskel persiflierte man im 2. Weltkrieg das ›Eiserne Sparen‹, bei dem der Sparbetrag zwangsweise vom Lohn / Gehalt einbehalten wurde; doch wurde sie jetzt, da Japan Deutschlands Verbündeter war, als japanisch ausgegeben.
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