Redensarten Lexikon
Fußvolk
Zum Fußvolk gehören (gezählt werden): zur großen, aber einflußlosen Menge rechnen, eine untergeordnete Stellung einnehmen, unbedeutend sein.    Der Ausdruck ›Fußvolk‹, mittelhochdeutsch ›vuozvolc‹, stammt aus dem militärischen Bereich und bezeichnet ursprünglich die ›Truppe zu Fuß‹, die die größten Strapazen zu erleiden hatte. Obwohl sie an vorderster Front kämpfte und deshalb auch die meisten Opfer bringen mußte, wurde sie von den Reitern verächtlich ›von oben herab‹ angesehen.
   Die Redensart besitzt heute, je nach Anwendung, verschiedene Bedeutung: Bezieht man sie auf seine eigene Position (in einem Betrieb, einer Partei, einem Verein), weist man entweder scherzhaft oder beleidigt darauf hin, daß man ohnehin nichts zu sagen habe und daher Initiative oder Verantwortung nicht übernehmen könne oder wolle und die Entscheidungen gern anderen überlasse. Wendet man jedoch die Redensart auf einen anderen an, ›der ja doch nur zum Fußvolk gehöre‹, verbindet man damit äußerste Mißachtung für einen Subalternen oder ›Mitläufer‹.
   Unter das Fußvolk geraten: den einem gebührenden Platz verlieren, in der Masse untergehen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Fußvolk