Redensarten Lexikon
Fußspur
Jemandes Fußspur folgen: ihm dicht hinterhergehen, in übertragener Bedeutung: ihm nacheifern, ⇨ Spur. Die Fußspur ist Abbild oder Symbol des sie verursachenden Menschen. Auf mittelalterlichen Bildern wird der zum Himmel auffahrende Christus durch Füße oder Fußspuren angedeutet, die in der Legende auch als ›Herrgottstritte‹ bezeichnet wurden. Darstellungen von selbständigen Fußsohlen sind Hinweise auf die Nachfolge Christi (1 Petr 2, 21). Auch ins Spirituelle übertragen: Der Tempel ist »die Stätte meiner Fußsohlen, darin ich ewiglich wohnen will unter den Kindern Israels« (Ez 43,7).
In Magie und Volksglauben spielt die Fußspur eine beachtliche Rolle. Danach konnte man einen Dieb bannen, indem man einen Nagel in seine Fußspur schlug, d.h. ihn symbolisch daran ›festnagelte‹ (⇨ Nagel). Noch in heutiger Praxis wird ein Dieb gelegentlich durch Verfolgung seiner Fußspur gefangen. Die Fußspur ist auch im Recht bedeutsam. Nach altnordischem Recht kann eine Bruderschaft begründet werden, indem die Männer in dieselbe Fußspur treten. Geläufiger ist heute dafür die gleichbedeutende Redensart: In jemandes Fußstapfen treten; vgl. englisch: ›to follow in someone's footsteps‹: das von einem anderen Begonnene fortführen, seine Arbeit fortsetzen.
• E. STEMPLINGER: Artikel ›Fußspur‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 240-243; W. TILL: Schuh- und fußförmige Amulette. Volkskundliche Untersuchung zur Wirkung und Bedeutung der Symbolgestalt Fuß und Schuh in der materiellen und geistigen Überlieferung Europas (Diss. München 1971); CHR. DAXELMÜLLER: Artikel ›Fußspuren‹, in: Enzyklopädie des Märchens V, Spalte 610-622.
Jemandes Fußspur folgen: ihm dicht hinterhergehen, in übertragener Bedeutung: ihm nacheifern, ⇨ Spur. Die Fußspur ist Abbild oder Symbol des sie verursachenden Menschen. Auf mittelalterlichen Bildern wird der zum Himmel auffahrende Christus durch Füße oder Fußspuren angedeutet, die in der Legende auch als ›Herrgottstritte‹ bezeichnet wurden. Darstellungen von selbständigen Fußsohlen sind Hinweise auf die Nachfolge Christi (1 Petr 2, 21). Auch ins Spirituelle übertragen: Der Tempel ist »die Stätte meiner Fußsohlen, darin ich ewiglich wohnen will unter den Kindern Israels« (Ez 43,7).
In Magie und Volksglauben spielt die Fußspur eine beachtliche Rolle. Danach konnte man einen Dieb bannen, indem man einen Nagel in seine Fußspur schlug, d.h. ihn symbolisch daran ›festnagelte‹ (⇨ Nagel). Noch in heutiger Praxis wird ein Dieb gelegentlich durch Verfolgung seiner Fußspur gefangen. Die Fußspur ist auch im Recht bedeutsam. Nach altnordischem Recht kann eine Bruderschaft begründet werden, indem die Männer in dieselbe Fußspur treten. Geläufiger ist heute dafür die gleichbedeutende Redensart: In jemandes Fußstapfen treten; vgl. englisch: ›to follow in someone's footsteps‹: das von einem anderen Begonnene fortführen, seine Arbeit fortsetzen.
• E. STEMPLINGER: Artikel ›Fußspur‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 240-243; W. TILL: Schuh- und fußförmige Amulette. Volkskundliche Untersuchung zur Wirkung und Bedeutung der Symbolgestalt Fuß und Schuh in der materiellen und geistigen Überlieferung Europas (Diss. München 1971); CHR. DAXELMÜLLER: Artikel ›Fußspuren‹, in: Enzyklopädie des Märchens V, Spalte 610-622.