Redensarten Lexikon
fuchsteufelswild
Jemand ist fuchsteufelswild: sehr aufgeregt, sehr zornig. Für die Entstehung des zusammengesetzten Adjektivs gibt es mehrere Erklärungen: Da es bereits im 16. Jahrhundert ein Adjektiv ›fuchswild‹ gab, das sich entweder auf die verzweifelten Bemühungen eines Fuchses in der Falle bezieht, seine Freiheit durch wilde Bewegungen oder sogar durch das Abbeißen eines eingeklemmten Körpergliedes wiederzuerlangen, oder auf die wilde Angriffslust eines tollwütigen Tieres, kann das aus vielen Wendungen und Flüchen bekannte › Teufel‹ zur Verstärkung und Steigerung in die Zusammensetzung gelangt sein.    Es ist aber auch denkbar, daß das Wort nichts mit ›Fuchs‹, sondern mit ›fuchsen‹ = sich ärgern, zu tun hat. Dieses geht auf ein älteres ›fucken‹ = hin und her laufen, reiben zurück, woraus sich studentensprachlich im 19. Jahrhundert der neue Sinn von: sich an etwas reiben, wütend, verzweifelt sein, entwickelte. Vielleicht wirkte aber auch die studentensprachliche Bezeichnung ›Fuchs‹ für den jungen Studenten auf die Wortbildung ein, da dieser von den älteren Verbindungsstudenten gern geneckt und geärgert wurde. Dann wäre das Adjektiv aus der Verbindung von ›Fuchs‹ und ›teufelswild‹ entstanden.
   R. Becker (Beiträge zur Erklärung deutscher Redensarten I, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 6 [1892], S. 693-698) leitet den Begriff von dem alten Verb ›ficken‹, d.h. kurz und rasch hin und her fahren, zuschlagen, peitschen, ab; mundartlich ›das Zugvieh fuchsen‹: anstacheln, quälen, daher komme die Redensart es fuchst mich: es bereitet mir körperlichen und seelischen Schmerz, macht mich so aufgebracht, daß ich des Teufels werden könnte.
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