Redensarten Lexikon
Fritz
Das ist für den alten Fritzen: das ist umsonst, es nützt dir nichts, eine in Norddeutschland häufig bezeugte Redensart, die auf die verschiedensten Situationen angewendet werden kann; wenn eine Köchin zuviel an Speisen zubereitet hat, kann sie ausrufen: ›Heute habe ich wieder für den alten Fritzen gekocht‹; wenn ein Zimmer beleuchtet ist und sich niemand darin aufhält, sagt man: ›Die Lampe brennt für den alten Fritzen‹. Heute werden diese Wendungen gewöhnlich auf Friedrich II. von Preußen (1740-1786) bezogen, doch gehen sie nach der Deutung von Müller-Fraureuth (Wörterbuch Bd. 1, S. 361) wohl auf König Friedrich Wilhelm I. (1713-40) zurück, der während seiner Regierung auf äußerste Sparsamkeit bedacht war und dessen Untertanen in großer Armut lebten. Vgl. auch die parallele französische Redensart ›travailler pour le roi de Prusse‹, umsonst arbeiten. Eine ähnliche Verbreitung weist die Redensart auf: als der alte Fritz noch Gefreiter war: vor langer Zeit; vgl. eine ähnliche Stelle aus dem Gedicht ›Schlesien‹ von Karl v. Holtei: »das war noch unterm alten Fritze, wo der Kalbskopf noch um zwei Gröschel war«.
Soldatischer Herkunft sind offenbar folgende sprichwörtliche Redensarten: sich bei Friedrich dem Gr. melden, den alten Fritzen besuchen, sich beim alten Fritzen im großen Hauptquartier melden, alles Euphemismen für: sterben, ⇨ zeitlich.
• W. STAMMLER: Artikel ›Friedrich der Große‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 99-103; H. DIEWERGE: Der Alte Fritz im Volksmund (München 1937); W.E. PEUCKERT: Artikel ›Alter Fritz‹, in: Handwörterbuch der Sage I, S. 434-439; L. PETZOLDT: Artikel ›Alter Fritz‹, in: Enzyklopädie des Märchens I, Spalte 395-404.
Das ist für den alten Fritzen: das ist umsonst, es nützt dir nichts, eine in Norddeutschland häufig bezeugte Redensart, die auf die verschiedensten Situationen angewendet werden kann; wenn eine Köchin zuviel an Speisen zubereitet hat, kann sie ausrufen: ›Heute habe ich wieder für den alten Fritzen gekocht‹; wenn ein Zimmer beleuchtet ist und sich niemand darin aufhält, sagt man: ›Die Lampe brennt für den alten Fritzen‹. Heute werden diese Wendungen gewöhnlich auf Friedrich II. von Preußen (1740-1786) bezogen, doch gehen sie nach der Deutung von Müller-Fraureuth (Wörterbuch Bd. 1, S. 361) wohl auf König Friedrich Wilhelm I. (1713-40) zurück, der während seiner Regierung auf äußerste Sparsamkeit bedacht war und dessen Untertanen in großer Armut lebten. Vgl. auch die parallele französische Redensart ›travailler pour le roi de Prusse‹, umsonst arbeiten. Eine ähnliche Verbreitung weist die Redensart auf: als der alte Fritz noch Gefreiter war: vor langer Zeit; vgl. eine ähnliche Stelle aus dem Gedicht ›Schlesien‹ von Karl v. Holtei: »das war noch unterm alten Fritze, wo der Kalbskopf noch um zwei Gröschel war«.
Soldatischer Herkunft sind offenbar folgende sprichwörtliche Redensarten: sich bei Friedrich dem Gr. melden, den alten Fritzen besuchen, sich beim alten Fritzen im großen Hauptquartier melden, alles Euphemismen für: sterben, ⇨ zeitlich.
• W. STAMMLER: Artikel ›Friedrich der Große‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens III, Spalte 99-103; H. DIEWERGE: Der Alte Fritz im Volksmund (München 1937); W.E. PEUCKERT: Artikel ›Alter Fritz‹, in: Handwörterbuch der Sage I, S. 434-439; L. PETZOLDT: Artikel ›Alter Fritz‹, in: Enzyklopädie des Märchens I, Spalte 395-404.