Redensarten Lexikon
Friedenspfeife
Mit jemandem die Friedenspfeife rauchen, scherzhafte Redensart für eine friedliche Zusammenkunft zweier Parteien nach einem Streit. Die Friedenspfeife (französisch calumet, verballhornt aus ›chalumeau‹ = Schilfrohr) diente bei den Mani in Yucatán, aber auch bei den Azteken zunächst der Zwiesprache mit den Göttern. Sie war bei den Indianervölkern Amerikas das zentrale Symbol eines geregelten, nach strengen und bedeutungsvollen Riten vollzogenen Kultes und galt als Geschenk des Großen Geistes Manitu, das die Menschen zur Friedfertigkeit verpflichtete. Sie spielte auch bei den Friedensverhandlungen der nordamerikanischen Indianer eine wichtige Rolle. Sie wurde von einem Häuptling mit einigen Zügen angeraucht und dann an die übrigen Teilnehmer der Verhandlungen weitergereicht. Sie war das Symbol für die während der Zusammenkünfte herrschende Waffenruhe. Von diesem Brauch der Indianer, an dem auch Europäer teilgenommen haben, stammt die Redensart; sie wurde bei uns vor allem durch die Indianerromane Coopers und Karl Mays bekannt. Doch ist sie bereits bei Graf Friedrich Leopold v. Stolberg (1750-1819) bezeugt: »Lad ein den Freund zur Friedenspfeife«. Pfeife.• STIEGLITZ IN STEGLITZ (sic): Die Friedenspfeife in rhythmischen Ringelwölkchen allen sinnigen Tabaksfreunden vorgeraucht (Berlin-Steglitz 1893) (eine Sammlung von Tabak- und Raucherliedern).
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