Redensarten Lexikon
Frankfurt
›Frankfurter Würstchen‹ ist die abfällige Bezeichnung für einen Frankfurter – in Anlehnung an die weltbekannte Wurst-Spezialität mit demselben Namen. Auch sonst haben sich die Frankfurter an einige – zum Teil boshafte – Spitznamen gewöhnen müssen, so an die Bezeichnung ›Bankfurt‹ wegen seiner Bedeutung als Hauptsitz der größten deutschen Banken, ferner an Ausdrücke wie ›Krankfurt‹ oder ›Mainhattan‹ aufgrund der großen Anzahl von Hochhäusern in Frankfurt, die an Manhattan in New York erinnern. Etwas liebevoller gehen die Frankfurter mit sich selbst und der Stadt um. Das läßt sich aus den folgenden Redensarten ablesen: ›Es will mer net in Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei‹ oder ›Frankfort brengt kaa Batze um‹: es kann auch eine überhöhte Rechnung verkraften; ›Frankfurt fährt selten aus, fährt's awer aus, so fährt's vierspännig‹: die Stadt Frankfurt ist nicht kleinlich und läßt sich nicht lumpen. Dieses geflügelte Wort stammt von Dr. Maximilian Reinganum, Mitglied der Gesetzgebenden Körperschaft, der wesentlich dazu beitrug, daß die für die Opfer der Hamburger Brandkatastrophe (5. 5. 1842) beantragte Hilfsspende von 2, 500 Gulden auf 100000 Gulden erhöht wurde. Der Spruch wird heute noch scherzhaft von Frankfurtern gebraucht, wenn sie z.B. bei einer Festlichkeit, bei einem Schmaus oder dergleichen ein übriges tun.
Eine weithin bekannte Redensart ist auch: ›Zwei Dinge liegen so weit voneinander wie Frankfurt und Sachsenhausen‹, d.h. nahe beisammen. Dieser Wendung liegt ein Satz von Goethe zugrunde. Er lautet: »Frankfurt gegenüber liegt ein Ding, heißt Sachsenhausen«. Eine andere bekannte Redensart bezieht sich auf den erfolgreichen ›Zugereisten‹: ›Der hat in Frankfurt sei Amerika gefunne‹, d.h., er hat als Fremder in Frankfurt sein Glück gemacht.
• F. STOLTZE: Frankfurt in seinen Sprichwörtern und Redensarten (Frankfurt/M. 1939, Nachdr. 1980).
›Frankfurter Würstchen‹ ist die abfällige Bezeichnung für einen Frankfurter – in Anlehnung an die weltbekannte Wurst-Spezialität mit demselben Namen. Auch sonst haben sich die Frankfurter an einige – zum Teil boshafte – Spitznamen gewöhnen müssen, so an die Bezeichnung ›Bankfurt‹ wegen seiner Bedeutung als Hauptsitz der größten deutschen Banken, ferner an Ausdrücke wie ›Krankfurt‹ oder ›Mainhattan‹ aufgrund der großen Anzahl von Hochhäusern in Frankfurt, die an Manhattan in New York erinnern. Etwas liebevoller gehen die Frankfurter mit sich selbst und der Stadt um. Das läßt sich aus den folgenden Redensarten ablesen: ›Es will mer net in Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei‹ oder ›Frankfort brengt kaa Batze um‹: es kann auch eine überhöhte Rechnung verkraften; ›Frankfurt fährt selten aus, fährt's awer aus, so fährt's vierspännig‹: die Stadt Frankfurt ist nicht kleinlich und läßt sich nicht lumpen. Dieses geflügelte Wort stammt von Dr. Maximilian Reinganum, Mitglied der Gesetzgebenden Körperschaft, der wesentlich dazu beitrug, daß die für die Opfer der Hamburger Brandkatastrophe (5. 5. 1842) beantragte Hilfsspende von 2, 500 Gulden auf 100000 Gulden erhöht wurde. Der Spruch wird heute noch scherzhaft von Frankfurtern gebraucht, wenn sie z.B. bei einer Festlichkeit, bei einem Schmaus oder dergleichen ein übriges tun.
Eine weithin bekannte Redensart ist auch: ›Zwei Dinge liegen so weit voneinander wie Frankfurt und Sachsenhausen‹, d.h. nahe beisammen. Dieser Wendung liegt ein Satz von Goethe zugrunde. Er lautet: »Frankfurt gegenüber liegt ein Ding, heißt Sachsenhausen«. Eine andere bekannte Redensart bezieht sich auf den erfolgreichen ›Zugereisten‹: ›Der hat in Frankfurt sei Amerika gefunne‹, d.h., er hat als Fremder in Frankfurt sein Glück gemacht.
• F. STOLTZE: Frankfurt in seinen Sprichwörtern und Redensarten (Frankfurt/M. 1939, Nachdr. 1980).