Redensarten Lexikon
Fleck
Aus älterer Sprache stammt die uns heute nicht mehr geläufige Wendung einen Fleck schneiden, große Flecke schneiden: aufschneiden, bezeugt im 1654 in Weimar erschienenen ›Complimentirbüchlein‹: »Hierher gehören auch alle Aufschneider, die von Schlachten, Reisen und Frauengeneuße große Flecke schneiden«. Vom Schneiderhandwerk führt die Redensart her: den Fleck neben das Loch setzen: die Sache verkehrt machen, schon im 17. Jahrhundert bei Grimmelshausen belegt und auch heute in der Volkssprache noch lebendig, etwa in dem schwäbischen Reim ›Der Schneider von Degerloch setzt den Fleck nebens Loch‹ oder in dem rheinischen Sagwort: ›Prakessiere es die Kuns, sät de Frau, du hat se de Flecke neven et Loch gesatz‹.
Der Mittelpunkt der Zielscheibe ist gemeint in der Wendung auf den rechten Fleck treffen, z.B. bei Chr. M. Wieland: »Ich habe genug dran und finde, daß sie aufs rechte Fleck gestochen haben«, und in Schillers ›Turandot‹ (II, 4): »Tartaglia! Mein Seel! ins schwarze Fleck geschossen. Mitten hinein, so wahr ich lebe«. Bei Goethe in ›Dichtung und Wahrheit‹, (3. Buch): »(Autoren), die nicht immer den rechten Fleck zu treffen wußten«.
Fleck bedeutet ›Stelle‹ in den Redensarten nicht vom Flecke kommen: nicht vorwärts, nicht vonstatten gehen, vom Fleck weg: sofort (Er hat sie vom Fleck weg geheiratet: auf der Stelle); das Herz (den Kopf, das Maul) am (oder auf dem) richtigen Fleck haben: am richtigen Platz; vgl. französisch ›avoir le cœur bien placé‹ (Platz).
Vom ›Schmutzfleck‹ sind die folgenden Redensarten abzuleiten: obersächsisch sich einen Fleck machen: sich etwas einbilden; berlinisch ›Machen Se sich man keen' Fleck!‹, zieren Sie sich nicht so! Einen Fleck auf der weißen Weste haben: kein reines Gewissen haben (⇨ Weste), eine Wendung, die unter anderem auch von Bismarck gebraucht worden ist (vgl. Büchmann); sie hat einen Fleck an der Schürze; sie ist ein Mädchen, das vor der Ehe Mutter geworden ist.
Aus älterer Sprache stammt die uns heute nicht mehr geläufige Wendung einen Fleck schneiden, große Flecke schneiden: aufschneiden, bezeugt im 1654 in Weimar erschienenen ›Complimentirbüchlein‹: »Hierher gehören auch alle Aufschneider, die von Schlachten, Reisen und Frauengeneuße große Flecke schneiden«. Vom Schneiderhandwerk führt die Redensart her: den Fleck neben das Loch setzen: die Sache verkehrt machen, schon im 17. Jahrhundert bei Grimmelshausen belegt und auch heute in der Volkssprache noch lebendig, etwa in dem schwäbischen Reim ›Der Schneider von Degerloch setzt den Fleck nebens Loch‹ oder in dem rheinischen Sagwort: ›Prakessiere es die Kuns, sät de Frau, du hat se de Flecke neven et Loch gesatz‹.
Der Mittelpunkt der Zielscheibe ist gemeint in der Wendung auf den rechten Fleck treffen, z.B. bei Chr. M. Wieland: »Ich habe genug dran und finde, daß sie aufs rechte Fleck gestochen haben«, und in Schillers ›Turandot‹ (II, 4): »Tartaglia! Mein Seel! ins schwarze Fleck geschossen. Mitten hinein, so wahr ich lebe«. Bei Goethe in ›Dichtung und Wahrheit‹, (3. Buch): »(Autoren), die nicht immer den rechten Fleck zu treffen wußten«.
Fleck bedeutet ›Stelle‹ in den Redensarten nicht vom Flecke kommen: nicht vorwärts, nicht vonstatten gehen, vom Fleck weg: sofort (Er hat sie vom Fleck weg geheiratet: auf der Stelle); das Herz (den Kopf, das Maul) am (oder auf dem) richtigen Fleck haben: am richtigen Platz; vgl. französisch ›avoir le cœur bien placé‹ (Platz).
Vom ›Schmutzfleck‹ sind die folgenden Redensarten abzuleiten: obersächsisch sich einen Fleck machen: sich etwas einbilden; berlinisch ›Machen Se sich man keen' Fleck!‹, zieren Sie sich nicht so! Einen Fleck auf der weißen Weste haben: kein reines Gewissen haben (⇨ Weste), eine Wendung, die unter anderem auch von Bismarck gebraucht worden ist (vgl. Büchmann); sie hat einen Fleck an der Schürze; sie ist ein Mädchen, das vor der Ehe Mutter geworden ist.