Redensarten Lexikon
fix
Fix und fertig sein: alles gemacht (erledigt) haben (und jetzt völlig erschöpft sein); in der Jugendsprache abgewandelt zu ›Fix und Foxi sein‹. Die Redensart ist schon bei Goethe bezeugt: »Ei was! Ich bin gern fix und fertig« (Werke, Ausgabe [1827ff.], 15. 71). Auch J.M.R. Lenz gebraucht sie in diesem Sinne, wenn auch nicht auf Personen, sondern auf die ausgeführte Arbeit bezogen: »Ihr müßt die Gebäude innerhalb vier Monate fix und fertig liefern« (J.M.R. Lenz: Gesammelte Schriften, hrsg. von L. Tieck, [1828], 1. 89). Darüber hinaus läßt sich auch die weitergehende, sehr bekannte Bedeutung der Redensart im Sinne von physisch und/oder psychisch völlig erschöpft, ›erledigt‹, ›kaputt‹, ›geschafft‹ sein bis in die Goethe-Zeit zurückverfolgen: »... dazu sind wir fix und fertig, unsere Leute wollten längst rebellern« (Goethe, Werke, Ausgabe [1827ff.], 15, 23).    Das Wort ›fix‹ (lateinisch fixus, Firmus) bezog sich ursprünglich auf das Feste, Unbewegliche, wie es noch in dem Begriff ›Fixstern‹ z. Ausdruck kommt und – im übertragenen Sinne – auch in der Wendung: ›Fixe Ideen haben‹ begegnet. Sie steht für das, was fixiert, festgemacht und (in erweitertem Sinne) ausgemacht ist. So ist sie auch belegt in G.D. Arnold in ›Der Pfingstmontag‹, ([1816], 16,) wo es heißt: »S'isch fix un usgemacht«. Daraus hat sich die weitere Bedeutung von ›fertig zum Abholen‹ ergeben.
   Adverbial gebraucht hat ›fix‹ dagegen die Btdg. von schnell, flink. In diesem Sinne ist sie auch bekannt durch die Redensarten ›Fix mit der Feder (mit dem Degen) (mit dem Bogen) sein‹. Darauf geht wohl auch die scherzhaft abgewandelte österreichische Redensart ›fix und ka Geig'n‹ zurück, die früher gerne als Ausdruck höchster Verwunderung gebraucht wurde.
   In der Ausgabe der Kinder-und Hausmärchen der Brüder Grimm von 1812 erschien als Nr. 16 eine Erzählung unter dem Titel ›Herr Fix-und-fertig‹. Gewährsmann war der pensionierte Dragonerwachtmeister Friedrich Krause aus Hof. Sprichwörtlich braucht schon Hans v. Schweinichen in seiner Lebensbeschreibung (I, 157, ed. Büschung) den Namen: »Ich dauchte mich zwar Meister Fix zu sein«. In Pommern war ›Meister Fiks‹ früher der Name für den Scharfrichter.

• B. P. II, S. 19-21; A. Schindehütte (Hrsg.): Krauses Grimm'sche Märchen (Kassel 1985); G.L. FINK: The Fairy Tales of the Grimm's Sargeant of Dragoons, in: J. Mc. Glathery (ed.): The Brothers Grimm and Folktale (Urbana-Chicago 1988), S. 146-163.
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