Redensarten Lexikon
Fata Morgana
Eine Fata Morgana sehen: ein Trugbild erblicken, einer Sinnestäuschung erliegen, eigentlich: eine bloße Luftspiegelung für Realität halten wie etwa ein Verdurstender in der Wüste, der eine nahe Quelle zu sehen glaubt.    Der Ausdruck geht zurück auf italienisch ›fata Morgana‹, den Namen einer Fee, die in arabischen Märchen und der Artusdichtung begegnet und die für die Urheberin der in der Straße von Messina und der Sandwüste zu beobachtenden atmosphärischen Erscheinung gehalten wurde. Ihr Name beruht auf arabisch ›margan‹ = Koralle. Als Bezeichnung für das atmosphärische Phänomen ist ›Fata Morgana‹ im Deutschen erst um 1800 bezeugt, während unabhängig davon die Fee Morgana im ›Parsifal‹ Wolfram von Eschenbachs als Ländername ›Feimurgan‹ und im 16. Jahrhundert bei Johann Fischart als ›Meerfein Morgana‹ Erwähnung findet. Die Redensart begegnet häufig in den Medien zur Charakterisierung eines politischen Wunschtraumes, eines unerreichbaren Zieles.

• F. WOLFZETTEL: Artikel ›Fee, Feenland‹, in Enzyklopädie des Märchens IV, Spalte 945-964, besonders 956-958.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Fata Morgana