Redensarten Lexikon
Fasson
Aus der Fasson geraten (kommen): die gute Form verlieren, dick werden. Fasson ist nach dem 12. Jahrhundert aus französisch façon = Verarbeitung (heute auch ›Art und Weise‹) entlehnt worden und in den Mundarten weit verbreitet, z.B. rheinisch ›enen ze Fassong brenge‹, ihn zur Vernunft bringen; vgl. ›Zur Raison bringen‹; obersächsisch ist eine wortspielerische Vermischung mit ›Fassung‹ eingetreten: ›Er kommt aus der Fasson‹, er ist erregt. Jeder kann nach seiner Façon selig werden gilt meist in dieser Form – als Ausspruch Friedrichs des Großen, obwohl das Zitatbewußtsein heute nicht mehr allgemein vorhanden ist. Am 22. Juni 1740 berichteten Staatsminister v. Brand und Konsistorialpräsident v. Reichenbach an Friedrich II., daß wegen der römisch-katholischen Soldatenkinder besonders zu Berlin, römisch-katholische Schulen angelegt wären, die zu allerlei Unzuträglichkeiten geführt, namentlich aber Gelegenheit dazu gegeben hätten, daß wider des Königs ausdrücklichen Befehl aus Protestanten römisch-katholischen Glaubensgenossen gemacht worden wären. Dies habe der Generalfiskal berichtet. Sie fragten nun an, ob die römisch-katholischen Schulen bleiben oder welche andere Antwort sie dem Generalfiskal geben sollten. Der König schrieb an den Rand: »Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abtrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden« (A.F. Büsching: Charakter Friedrichs II., Königs von Preußen [Halle 1788], S. 118; weitere Parallelen dieses Wortes in der Weltliteratur vgl. Büchmann).
Aus der Fasson geraten (kommen): die gute Form verlieren, dick werden. Fasson ist nach dem 12. Jahrhundert aus französisch façon = Verarbeitung (heute auch ›Art und Weise‹) entlehnt worden und in den Mundarten weit verbreitet, z.B. rheinisch ›enen ze Fassong brenge‹, ihn zur Vernunft bringen; vgl. ›Zur Raison bringen‹; obersächsisch ist eine wortspielerische Vermischung mit ›Fassung‹ eingetreten: ›Er kommt aus der Fasson‹, er ist erregt. Jeder kann nach seiner Façon selig werden gilt meist in dieser Form – als Ausspruch Friedrichs des Großen, obwohl das Zitatbewußtsein heute nicht mehr allgemein vorhanden ist. Am 22. Juni 1740 berichteten Staatsminister v. Brand und Konsistorialpräsident v. Reichenbach an Friedrich II., daß wegen der römisch-katholischen Soldatenkinder besonders zu Berlin, römisch-katholische Schulen angelegt wären, die zu allerlei Unzuträglichkeiten geführt, namentlich aber Gelegenheit dazu gegeben hätten, daß wider des Königs ausdrücklichen Befehl aus Protestanten römisch-katholischen Glaubensgenossen gemacht worden wären. Dies habe der Generalfiskal berichtet. Sie fragten nun an, ob die römisch-katholischen Schulen bleiben oder welche andere Antwort sie dem Generalfiskal geben sollten. Der König schrieb an den Rand: »Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der andern abtrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden« (A.F. Büsching: Charakter Friedrichs II., Königs von Preußen [Halle 1788], S. 118; weitere Parallelen dieses Wortes in der Weltliteratur vgl. Büchmann).