Redensarten Lexikon
Fahrt
Jemandem eine Fahrt hineinmachen: ihm in die Quere kommen, stammt wohl vom Schachspiel her, denn mittelhochdeutsch heißt vart = Zug; die Redensart läßt sich aber auch von Fahrwasser ableiten.    In Fahrt sein: im rechten Zug, in guter Stimmung sein; ebenso in Fahrt kommen; in Fahrt bringen: jemanden aufregen, erbosen (auch mundartlich, z.B. schleswig-holsteinisch ›Den heff ik ornlich in Fahrt bröcht‹, in Erregung versetzt; ›dor keem he awers in Fahrt‹, da wurde er wütend). Diese jüngeren Redensarten stammen sicher aus der Seemannssprache, wie auch die Wendung auf große Fahrt gehen: eine lange Schiffsreise über die Ozeane antreten (›Kleine Fahrt‹: Nord und Ostsee). Die bündische Jugend übernahm diesen Ausdruck für längere Reisen mit einfachsten Mitteln, um fremde Länder und Menschen kennenzulernen und Abenteuer zu bestehen.
   Die letzte Fahrt antreten: seemannssprachlich für sterben; vgl. französisch ›partir pour son dernier voyage‹ (gehobene Sprache).
   Fahrten machen: mutwillige Streiche machen, und Fahrtenmacher: Witzbold, Spaßmacher enthalten wohl das Wort Fahrt in der Bedeutung ›Jagd(fahrt)‹.
   Auf die Fahrt steigen: auf Bettelei ausgehen.
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