Redensarten Lexikon
fackeln
Nicht lange fackeln: nicht zögern, keine Umstände oder Umwege machen; meist in der imperativischen Form: (nur) nicht lange gefackelt: hurtig vorwärts, nicht gezögert!    Das Verbum fackeln geht zurück auf das seit dem 14. Jahrhundert bezeugte mittelhochdeutsche vacklen, ursprünglich ›brennen wie eine Fackel‹, dann ›unstet sein wie das Licht einer Fackel‹, hin und her schwanken. Die in den geistigen Bereich übertragene Anwendung läßt sich frühestens 1753 aus Regensburg nachweisen (B.F. Nieremberger, Deutsch-lateinisches Wörterbuch XX lb): »Nicht lange fackeln / nihil cunctari, morari«. In der Prosa des 18. Jahrhundert erscheint die Wendung öfters, z.B. bei Matth. Claudius: »Wollts nicht mit Lessing verderben. Er fackelt nicht«; oder in Schnabels ›Insel Felsenburg‹: »Da ich denn nicht fackeln werde, ihm das Lebenslicht auszublasen«. In diesem fast ausschließlich verneinenden Gebrauch hat sich das Verb bis heute erhalten. Die bejahende Verwendung in Goethes ›Wandelnder Glocke‹ (1813, V.14) steht vereinzelt: »Die Glocke, Glocke tönt nicht mehr, die Mutter hat gefackelt« (= gescherzt). In den oberdeutschen Mundarten ist das Wort ebenfalls bewahrt: schwäbisch ist ein ›Fackeler‹ ein unruhiger Mensch; schweizerisch bedeutet ›Fack‹ eine leichtsinnige Dirne.
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