Redensarten Lexikon
Etikettenschwindel
Jemanden mit einem Etikett versehen: ihn – wie eine Weinflasche (Ware) – kennzeichnen und ihn damit einer bestimmten Sorte (Güteklasse) bzw. einem bestimmten Typ (Partei, Weltanschauung) zuordnen.    Etikettenschwindel betreiben: mit falschen Angaben operieren, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen irreführen und sich unerlaubter Weise Vorteile verschaffen wollen.
   Ursprünglich stammt die Wendung aus der Welt des Handels, wo versucht wurde, Etiketten berühmter Firmen und Fabrikate (Schuhe, Textilien, Wein etc.) für minderwertigere Produkte zu verwenden, um höhere Preise zu rechtfertigen. Küpper führt den Begriff nur auf eine falsche Etikettierung von Weinflaschen zurück. Er könnte aber auch von der ursprünglich Bedeutung des französischen ›étiquette‹ herrühren ( Etikette), d.h. von dem Hinweiszettel des Hofzeremoniells, der – mit falschen Informationen beschriftet – durchaus ein irreführendes Durcheinander hervorrufen konnte. Die Redensart ist heute wieder besonders häufig zu hören und zu lesen. Sie wird von der falschen Auszeichnung der Waren und verführerischer, unwahrer Reklame gern auf Politiker übertragen, deren Versprechungen man nicht recht traut.
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