Redensarten Lexikon
Etappe
Das Wort ist ursprünglich ein militärischer Terminus, der im 18. Jahrhundert aus französisch ›étape‹ entlehnt wurde. Man bezeichnet damit einen Ort mit Vorräten zur Verpflegung marschierender Truppen. In der Regel lagen diese Etappen einen Tagesmarsch auseinander. Daher stammen die, auch im nichtmilitärischen Bereich gebrauchten, Redensarten ›In Etappen marschieren‹ und im übertragenen Sinn – ›Etwas in Etappen erledigen‹.    Mit dem Übergang zum Stellungskrieg 1914 wurde das unmittelbar hinter der Front, aber außerhalb der Reichweite feindlicher Artillerie liegende Gebiet zur Etappe. Die Ausdrücke ›Etappenhengst‹ und ›Etappenhase‹ waren daher Spott- oder Schimpfnamen seitens der Frontkämpfer für jene Soldaten, und v.a. Offiziere, die außerhalb jeder Gefahr ›eine ruhige Kugel schoben‹. Dabei muß es sich keinesfalls immer um Drückeberger handeln. Es kann auch ein Vorgesetzter damit bezeichnet werden, der mit einer wichtigen Aufgabe zur Versorgung der Truppen hinter der Front betraut ist und dessen Anweisungen der Kampferprobte als lächerlich und als Schikane empfinden kann, weil er ihm die Kompetenz abspricht.
   Der Tiervergleich spielt auf den leichteren Zugang zu angenehmem Leben und sexuellen Vergnügungen hinter der Front an.
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