Redensarten Lexikon
erpicht
Auf etwas erpicht sein: begierig auf etwas sein, nicht davon lassen können, eigentlich: wie mit Pech an etwas festgeklebt sein. Zur Erklärung der Redensart hat man an die Sprache der Vogelsteller und an das Festkleben des Vogels auf der mit Pech bestrichenen Leimrute erinnert. Erpicht ist bereits im 16. Jahrhundert weit verbreitet, im 17. Jahrhundert tritt daneben gleichbedeutendes verpicht sein, z.B. 1639 bei Lehmann S. 872 (›Wahrheit‹ 3): »Die Menschen sind an die Lügen so verpicht, daß ...« Im ›Simplicissimus‹ Grimmelshausens ist 1669 belegt: »Wer sich dem Spielen einmal ergeben ... der wird nach und nach ... so verpicht darauff, dass ers weniger lassen kann als den natürlichen Schlaff«. Ähnlich bei G.E. Lessing:
   So äußerst war, nach Tacitus Bericht,
   Der alte Deutsch aufs Spiel erpicht.

In vielen volkstümlichen Vergleichen lebt das Wort bis in die Gegenwart weiter: Er ist darauf erpicht wie der Teufel auf eine arme Seele, er ist so erpicht darauf wie die Katze auf die Maus; vgl. auch ›versessen sein‹.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: erpicht