Redensarten Lexikon
Eltern
Nicht von schlechten Eltern sein: tüchtig, stark, kräftig sein, wird, um die gute Abkunft, die gute, tüchtige Art auszudrücken, zunächst von Menschen gesagt, z.B. bei der Ankunft des Rekruten in Schillers ›Wallensteins Lager‹ (7. Auftritt):
   Zweiter Jäger: Seht mir, das ist ein wackrer Kumpan!
   (sie begrüßen ihn)
   Bürger: Oh, laßt ihn! er ist guter Leute Kind
   Erster Jäger: Wir auch nicht auf der Straße gefunden sind.

Dann aber auch scherzhaft von allen möglichen Dingen, etwa von einer feinen Weinsorte: ›Der Wein ist nicht von schlechten Eltern‹ oder von einer tüchtigen Ohrfeige: ›Die war nicht von schlechten Eltern‹.
   In der Wahl der Eltern vorsichtig gewesen sein: zum Glück wohlhabende Eltern haben. Reiche Eltern sind kein Zufall, sondern in witziger Auffassung das Ergebnis sorgfältigen Aussuchens (seit der Mitte des 19. Jahrhundert bezeugt). Vgl. berlinisch ›Man kann in der Wahl seiner Eltern nicht vorsichtig genug sein‹. Vgl. französisch ›avoir bien choisi ses parents‹ (sich die richtigen Eltern ausgesucht haben).
   Seinen Eltern über den Kopf gewachsen sein: sich ihren Anordnungen nicht mehr beugen, das Leben nach eigenem Geschmack und in eigener Verantwortung führen. In komischer Umkehrung: ›Man hat's nicht leicht, bis man seine Eltern groß hat!‹
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Eltern