Redensarten Lexikon
Elias
Als der feurige Elias wird eine veraltete, fauchende und funkensprühende Dampflokomotive bezeichnet. Der scherzhafte Ausdruck entstand in der Eisenbahnersprache als geringschätzige Bezeichnung der altmodischen kleinen Lokomotiven, die zur Zeit der modernen Elektroloks für die Fernzüge noch auf Nebenstrecken, Lokal- und Privatbahnen benutzt wurden. Die Wendung beruht auf der Erinnerung an den feurigen Wagen, der Elias lebend in den Himmel brachte. Der biblische Bericht (2 Kön 2,11) lautet: »Und da sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander, und Elia fuhr also im Wetter gen Himmel«.    Im Volksglauben der orthodoxen Christen gelten Donner und Blitz als hör- und sichtbare Manifestationen des feurigen Eliaswagens am Himmel. Außerdem ist der Heilige als Wetterpatron zuständig für die Fruchtbarkeit der Felder. In dieser Funktion erscheint er oft in der Ikonographie, z.B. auf rumänischen Hinterglasbildern.

• F. SARTORI: Artikel ›Elias‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens II, Spalte 781-785; C. IMRIE und M. FOÇSA: Rumänische Hinterglasikonen (Bukarest 1969); H.
SCHWARZBAUM: Artikel ›Elias‹, in: Enzyklopädie des Märchens III, Spalte 1342-1353.

Feuriger Elias. Rumänisches Hinterglasbild, Mitte 19. Jahrhundert, Museum Brasov, aus: Cornel Irimie und Marcela Focsa: Rumänische Hinterglasikonen, Bukarest 1969, Abbildung 101.
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