Redensarten Lexikon
eisern
Eisern sein: fest wie Eisen sein, unerbittlich auf seinem Willen, Vorsatz beharren (vgl. die Bezeichnung Bismarcks als den ›Eisernen Kanzler‹). Auf dieser Vorstellung beruhen die Wendungen: Eisern sparen, Eisern lernen, Eisern schweigen, wobei eisern genauso der Steigerung dient wie bei seiner Beiordnung zu Substantiven: eiserner Wille, vgl. französisch ›volonté de fer‹, Eiserne Energie, Eiserne Ruhe, Eiserne Gesundheit, vgl. französisch ›une santé de fer‹.    Aber eisern: ganz bestimmt, dient der Beteuerung.
   Das Letzte, Unantastbare, zur Erhaltung des Lebens Notwendige ist die eiserne Ration; gemeint sind die wichtigsten Lebensmittel für den Notfall, besonders im Krieg. Der eiserne Bestand einer Kasse: der Rest des Geldes, der nicht ausgegeben werden darf, wenn das Geschäft nicht gefährdet werden soll.
   Der Bedeutung nach verwandt sind die Redensarten: jemanden mit eiserner Faust (Hand) unterdrücken: mit unerbittlicher Strenge, vgl. auch französisch ›une main de fer dans un gant de velours‹ (wörtlich: eine eiserne Hand in einem samtenen Handschuh), als Bezeichnung für die einnehmenden Formen, wodurch sich strenge Machtausübung manchmal äußert, und: mit eisernem Besen kehren: mit Rücksichtslosigkeit vorgehen, gewaltsam Ordnung schaffen, Besen.
   Nach dem 2. Weltkrieg gewann die Wendung vom eisernen Vorhang Bedeutung Sie ist aus der Theatersprache entlehnt. Bei Gefahr wird der Bühnenraum durch diesen Vorhang vom Publikum abgeschlossen. Übertragen verstand man darunter die politische Abgrenzung zwischen den sozialistischen Ländern und Westeuropa.

• W. MIEDER: Biographische Skizze zur Überlieferung des Ausdrucks ›Iron Curtain‹ / ›Eiserner Vorhang‹, in: Muttersprache 91 (1981) S. 1-14.
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