Redensarten Lexikon
einwickeln
Jemanden einwickeln: ihn mit List für eine Sache gewinnen, übertölpeln. Die Wendung schließt an den älteren Ausdruck etwas einwickeln: verhüllen, anders erscheinen lassen, an, der seit dem 15. Jahrhundert belegt ist; vgl. französisch ›bien envelopper quelque chose‹.    In neuerer Zeit wird vielleicht auch an das Wickelkind gedacht, das in seinen Windeln und Wickeln stark bewegungsgehemmt ist und nahezu willenlos alles mit sich geschehen lassen muß. Daß bei dem ›Einwickeln‹ auch an Bräuche bei der Totenbestattung gedacht wurde (Mumien), beweist die Wendung Man dürft' ihn nur einwickeln und ins Grab legen, wie man im Schwäbischen von einem krank oder sehr elend Aussehenden sagt.
   Obersächsisch bedeutet ›Den hamm se eingewickelt‹: sie haben ihn verhaftet.
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