Redensarten Lexikon
einseifen
Jemanden einseifen: ihn mit vielen Worten zu gewinnen suchen, überreden, meist zum Kauf viel zu teurer Waren, umschmeicheln, ähnlich wie der Friseur, der seinen Kunden während des Einseifens beschwätzt. Nach Sanders: mit Seife einreiben, besonders zum Barbieren; daher auch die Bedeutung: anschmieren, übervorteilen, betrügen. Auch Küpper erklärt die Wendung mit der Redegewandtheit des Friseurs, erweitert das Spektrum der Bedeutung jedoch noch um einige weitere Begriffe: verleumden, prellen, betrunken machen.    S.A. Wolf hält diese angenommene Herkunft des Begriffs nicht für die einzige Quelle, selbst wenn die sinnverwandte Redensart ›Über den Löffel barbieren‹ als Beweis dienen könnte, Löffel. Er sieht den Ursprung vielmehr in dem jiddische Wort ›sewel‹ = Kot, Mist, Dreck, das schon sehr früh auf das Rotwelsche eingewirkt habe und in den Worten ›beseibeln‹, ›besefeln‹ = betrügen seinen Niederschlag gefunden hätte. Eine Bestätigung dafür sei das umgangssprachliche ›inseefen‹ = betrügen, das in Berlin geläufig sei.
   Obersächsisch ›Den hammer aber eingeseeft‹, wir haben ihn in Ungelegenheiten gebracht.

• S. A. WOLF: ›Beschummeln und Einseifen‹, in: Muttersprache 66 (1956), S. 68-70.
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