Redensarten Lexikon
eins
Das ist alles eins: es ist ein und dasselbe, ›Eins wie das andere‹, es macht keinen Unterschied.    Eins sein mit jemandem: einer Meinung, einig mit ihm sein, ihn innig lieben.
   Der Begriff ›eins‹ gehört zu den beliebten Verkürzungen, mit denen eine Sache oder ein Zustand ohne große Umschreibung sehr präzise zum Ausdruck gebracht werden kann. Die Bedeutung ergibt sich jeweils aus der sprichwörtlich gewordenen Wortfolge oder Wortkombination. So läßt z.B. der Satz: Eins will ich dir sagen... auf wenig Erfreuliches schließen, er kündigt vielmehr einen tadelnden Einwand oder eine Abfuhr an. Dagegen deutet die Wendung es geht um ein(e)s auf ein Problem hin, das dem Angesprochenen bis in die Einzelheiten auseinandergelegt wird und daher etwas Zeit von ihm in Anspruch nimmt. ›Eins‹ ist eben doch nicht immer eins, d.h. ein und dasselbe, wie sich auch aus den folgenden Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten ergibt:
   ›Eins ist keins‹: Einmal ist keinmal einmal.
   ›Eins ums andere‹: eins nach dem anderen.
   Mit sich eins sein: ein gutes Gewissen haben, mit sich selbst zufrieden, ausgeglichen sein; mit jemandem eins werden: sich mit ihm einigen. Die Wendung ist schon früh belegt und begegnet unter anderem in den Fastnachtsspielen aus dem 15. Jahrhundert (ges. v. A. Keller [1853], 787,34). Dort heißt es:

   und wie er mit dem wirt würt ainsz,
   das schol uns dünken gar ain clains.

Auch Hans Sachs (I, 525, Ausgabe 1558) gebraucht das Wort in dem vorstehenden Sinne: »zwen giengen hin und wurden eins«.
   Eine völlig andere Bedeutung liegt dagegen in dem Satz: Mir ist alles eins, es macht mir nichts aus. Bekannt wurde es vor allem durch den Liedvers: Mir ist alles eins, ob ich Geld hab oder keins und in Berlin durch die Redensart ›Is mich eens, ick kauf mich Brause‹, d.h. es ist mir alles gleich, aber entschieden habe ich mich doch.
   Etwas aus dem Rahmen fällt die Wendung: Dasitzen, dastehen wie eine Eins, d.h. aufrecht und kerzengerade. Sie ergibt sich vermutlich aus dem geraden, senkrechten Aufstrich bei der geschriebenen Zahl. Der redensartliche Vergleich ›wie eine Eins‹ wird darüber hinaus aber auch häufig gebraucht im Sinne von: perfekt, einwandfrei, ohne Tadel, dasitzen.
   Besonders geläufig sind auch die folgenden Wendungen ›Jemandem eins überziehen‹: ihm einen Schlag versetzen.
   ›Jemandem eins auswischen‹: ihm einen üblen Streich spielen.
   ›Mit jemandem eins trinken‹: mit ihm ein Gläschen trinken, wie es z.B. belegt ist in dem Lied ›Tacitus und die alten Deutschen‹ von Wilhelm Ruer, in dem es in der letzten Strophe heißt:

   Sie liegen auf Bärenhäuten
   Und trinken immer noch eins.

›Sich eins lachen‹: über eine Sache oder einen Menschen insgeheim (oft schadenfroh) lachen; ›Jemandem eins hinter die Löffel (Ohren) geben‹: ihn ohrfeigen. Oft hört man auch die Wendung ›Ihm fehlt eins‹, meist im Zusammenhang mit einem leichten Antippen des Kopfes, das andeutet, daß man jemand für nicht ganz richtig im Kopf hält, daß ihm ›ein Rädchen fehlt‹ Rad.
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