Redensarten Lexikon
Eifersucht
»Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft«. Diese Definition von H. Kurz (›Spanisches Theater‹ [Leipzig 1917], Band 2, S. 79), die auch dem Theologen Fr. Schleiermacher (1768-1834) zugeschrieben wird, geht zurück auf ein ähnlich lautendes spanisches Wortspiel, das M. de Cervantes in dem Zwischenspiel ›Der wachsame Posten‹ (1615) so formulierte: »O zelos, zelos! Quan mejor os llamaran duelos, duelos!« Sie ist heutzutage fest mit dem Begriff ›Eifersucht‹ verbunden und weist auf eine Bedeutung hin, die der Begriff in früherer Zeit noch nicht hatte. Aus bildlichen Darstellungen des Mittelalters, in denen die Eifersucht zumeist als Personifikation des Neides und der Mißgunst auftritt, geht hervor, daß der Begriff der Eifersucht zunächst auch nur den Neid (auf Besitz, Erfolg, Ansehen, Ruhm) und die daraus resultierenden Laster wie Zwietracht und Verleumdung beinhaltet. Erst in der Neuzeit wird das Eifersuchtsmotiv in der bildlichen und literarischen Darstellung klarer vom Neid abgegrenzt. Im Emblembuch des Andreas Alciatus (1492-1550) wird die leichtgläubige Mißgunst des Eifersüchtigen durch ein Auge in offener Hand dargestellt, bei Cesare Ripa (1560-1620/25) trägt der Eifersüchtige ein Gewand, das mit vielen Augen und Ohren bedeckt ist als Hinweis auf den stets vorhandenen Argwohn und auf das krankhaft lauernde Verhalten, das sich daraus ergibt. ⇨ Argusaugen. Redensartliche Vergleiche sind: ›Eifersüchtig wie ein Türke‹, ›Eifersüchtig wie ein Tiger‹, ›Eifersüchtig wie ein Wiesel‹, den Grillparzer verwendet (Sämtl. Werke [1872], VII, 200), der jedoch umgangssprachlich nicht belegt ist.
• R. RIEGLER: ›Eifersüchtig wie ein Wiesel.‹ In: Germanisch-Romanischer Monatsschrift 14 (1926), S. 234-235; E. GULDAN: ›Eifersucht‹, in: Reallexikon der deutschen Kunstgeschichte, IV (1958), S. 954-966; M. MERALDIS: Artikel ›Eifersucht‹, in: Enzyklopädie des Märchens III, Spalte 1170-1174.
»Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft«. Diese Definition von H. Kurz (›Spanisches Theater‹ [Leipzig 1917], Band 2, S. 79), die auch dem Theologen Fr. Schleiermacher (1768-1834) zugeschrieben wird, geht zurück auf ein ähnlich lautendes spanisches Wortspiel, das M. de Cervantes in dem Zwischenspiel ›Der wachsame Posten‹ (1615) so formulierte: »O zelos, zelos! Quan mejor os llamaran duelos, duelos!« Sie ist heutzutage fest mit dem Begriff ›Eifersucht‹ verbunden und weist auf eine Bedeutung hin, die der Begriff in früherer Zeit noch nicht hatte. Aus bildlichen Darstellungen des Mittelalters, in denen die Eifersucht zumeist als Personifikation des Neides und der Mißgunst auftritt, geht hervor, daß der Begriff der Eifersucht zunächst auch nur den Neid (auf Besitz, Erfolg, Ansehen, Ruhm) und die daraus resultierenden Laster wie Zwietracht und Verleumdung beinhaltet. Erst in der Neuzeit wird das Eifersuchtsmotiv in der bildlichen und literarischen Darstellung klarer vom Neid abgegrenzt. Im Emblembuch des Andreas Alciatus (1492-1550) wird die leichtgläubige Mißgunst des Eifersüchtigen durch ein Auge in offener Hand dargestellt, bei Cesare Ripa (1560-1620/25) trägt der Eifersüchtige ein Gewand, das mit vielen Augen und Ohren bedeckt ist als Hinweis auf den stets vorhandenen Argwohn und auf das krankhaft lauernde Verhalten, das sich daraus ergibt. ⇨ Argusaugen. Redensartliche Vergleiche sind: ›Eifersüchtig wie ein Türke‹, ›Eifersüchtig wie ein Tiger‹, ›Eifersüchtig wie ein Wiesel‹, den Grillparzer verwendet (Sämtl. Werke [1872], VII, 200), der jedoch umgangssprachlich nicht belegt ist.
• R. RIEGLER: ›Eifersüchtig wie ein Wiesel.‹ In: Germanisch-Romanischer Monatsschrift 14 (1926), S. 234-235; E. GULDAN: ›Eifersucht‹, in: Reallexikon der deutschen Kunstgeschichte, IV (1958), S. 954-966; M. MERALDIS: Artikel ›Eifersucht‹, in: Enzyklopädie des Märchens III, Spalte 1170-1174.