Redensarten Lexikon
Eichel
Gesund wie eine Eichel: kerngesund; wie die Eiche das Urbild der Kraft, so ist ihre Frucht das Bild der Gesundheit und Frische; zahlreiche mundartliche Ausdrücke weisen auf diese volkstümliche Vorstellung hin: ostmitteldeutsch ›eichelganz‹, ›eichelgut‹, unverletzt fest, auch klotzig; bairisch ›ein eichelfrisches Kind‹ usw. Obersächsisch ›in die Eicheln ziehen‹, aufbrechen; schwäbisch und darüber hinaus: Da hat eine (blinde) Sau eine Eichel gefunden: er hat unverdientes Glück gehabt. Interessant ist eine andere schwäbische Redensart, deren Ursprung wohl in den verbreiteten Volkssagen vom ›Erlöser in der Wiege‹ liegt: Auf die Frage, ob man bald heirate, sagt man schwäbisch ›Da ist's Eichele no net gfalle, des d'Eich zur Wieg fürs Kind gebbe muß‹ (F. Ranke: Der Erlöser in der Wiege [München 1911]). Da gebe ich nicht eine taube Eichel dafür ⇨ Nuß.
Gesund wie eine Eichel: kerngesund; wie die Eiche das Urbild der Kraft, so ist ihre Frucht das Bild der Gesundheit und Frische; zahlreiche mundartliche Ausdrücke weisen auf diese volkstümliche Vorstellung hin: ostmitteldeutsch ›eichelganz‹, ›eichelgut‹, unverletzt fest, auch klotzig; bairisch ›ein eichelfrisches Kind‹ usw. Obersächsisch ›in die Eicheln ziehen‹, aufbrechen; schwäbisch und darüber hinaus: Da hat eine (blinde) Sau eine Eichel gefunden: er hat unverdientes Glück gehabt. Interessant ist eine andere schwäbische Redensart, deren Ursprung wohl in den verbreiteten Volkssagen vom ›Erlöser in der Wiege‹ liegt: Auf die Frage, ob man bald heirate, sagt man schwäbisch ›Da ist's Eichele no net gfalle, des d'Eich zur Wieg fürs Kind gebbe muß‹ (F. Ranke: Der Erlöser in der Wiege [München 1911]). Da gebe ich nicht eine taube Eichel dafür ⇨ Nuß.