Redensarten Lexikon
echt
Etwas ist echt: es ist unverfälscht, rein, natürlich, wirklich. Das Wort ›echt‹ entstammt der Rechtssprache und begegnet bereits mittelniederdeutsch im ›Sachsenspiegel‹ (1221 bis 1224) im Sinne von recht, gesetzmäßig, und ist etymologisch und bedeutungsmäßig mit ›Ehe‹ verwandt. In dem Rechtsbegriff ›ehafte not‹: rechtmäßige Gründe für das Nicht-Erscheinen vor Gericht, war das Wort verbreitet. Älter noch ist althochdeutsch ›eohaft‹: der Sitte (Ehe) entsprechend, fromm.    Das Wort ›echt‹ wurde im 16. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche übernommen. Heute ist es meist nur Gegenwort zu: falsch, künstlich, nachgemacht; vgl. ›Echter Schmuck‹, ›Echte Wolle‹, ›Echtes Kunstwerk‹, ›Echt Leder‹.
   Etwas ist echt Vater (Mutter, Goethe usw.): es ist bezeichnend für jemanden, ist charakteristisch, typisch für ihn. In der Schüler- und Jugendsprache wurde ›echt‹ zum Modewort und erscheint häufig in Verbindungen wie: ›Echt gut‹, ›echt stark‹, ›echt spitze‹. Es begegnet auch allein in der Funktion eines Fragewortes: Echt? im Sinne von: tatsächlich, ist das wahr?
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