Redensarten Lexikon
doppelt
Alles doppelt sehen: betrunken sein; ähnlich schon in Johannes Paulis ›Schimpf und Ernst‹: »Es daucht jhn, was er siehet wer zweyfeltig«; vgl. französisch ›voir double‹.    ›Doppelt‹ bezeichnet allgemein das Zweifache, Wiederholte oder Verstärkte. Einen Doppelten bestellen: Sich im Gasthaus oder Restaurant vom Ober die zweifache Menge Schnaps oder Branntwein bringen lassen. Verstärkend gedacht ist das Sprichwort ›Geteilte Freude ist doppelte Freude‹. Andere Wendungen wiederum enthalten einen Hinweis auf das Zwiespältige im Menschen, das Doppeldeutige das in einer zweideutigen Aussage zum Ausdruck kommt. Wer sich mehrdeutig ausdrückt, wird daher auch ›Doppelzüngig ( doppelzüngig)‹ genannt, oder er zählt zu denen, die ein Doppelspiel treiben, d.h. zwei verschiedene Haltungen einnehmen, meist in der Absicht, andere zu täuschen. Dagegen drückt der Begriff ›Doppelsinnig‹ das eine und das andere aus, also beide Möglichkeiten gleichzeitig. In der Mehrzahl der Fälle wird ›doppelt‹ freilich als Verstärkung für ein und dasselbe gebraucht, wie in der Feststellung: Doppelt genäht hält besser.
   Doppelt gemoppelt} ist eine scherzhafte Bildung, in der eine Verdopplung durch die Doppelgliedrigkeit des Ausdrucks bezeichnet wird. Seit Goethe verwenden wir häufig die Verstärkung Doppelt und dreifach, Mit doppelter Kreide anschreiben Kreide. Ein doppeltes Spiel spielen Spiel. Eine Moral mit doppeltem Boden Boden.
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