Redensarten Lexikon
Donnerwetter
Zum Donnerwetter nochmal! Fluch, Ausdruck des Unwillens, vgl. französisch ›Tonnerre!‹. Donnerwetter Parapluie! Ausruf des Staunens, entlehnt aus ›Preciosa‹ (Text von Pius Alexander Wolff, Musik von Carl Maria v. Weber, 3. Akt, 3. und 8. Auftritt). ›Parapluie‹ = Regenschirm ist im Text entstellt aus ›parbleu‹, und dieses ist aus ›par Dieu‹ = bei Gott entstanden.    Ein Donnerwetter loslassen: eine Strafpredigt halten, jemanden tüchtig schelten, ihm grollen, eigentlich wie eine erzürnte Gottheit durch das Gewitter Furcht und Schrecken verbreiten.
   Da soll doch (gleich) ein heiliges Donnerwetter dreinschlagen! Die Strafe oder Vernichtung sollte sofort erfolgen. Hinter dieser Redensart steht die Vorstellung von der ausgleichenden Gerechtigkeit und dem Zorn Gottes über menschliche Untaten, wie im A.T. berichtet wird. Die Redensart enthält also eine Verwünschung. Wie das leibhaftige Donnerwetter: sehr schnell geschieht etwas. Diese Wendung stammt aus dem 20. Jahrhundert, besitzt jedoch einen deutlichen Bezug zum Teufel, der mit dem Donner in Verbindung gebracht und gern als ›Leibhaftiger‹ bezeichnet wird.
• J. BALYS: Donner und Teufel in den Volkserzählungen der baltischen und skandinavischen Völker (Kaunas 1939).
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