Redensarten Lexikon
dicht
Dicht halten: verschwiegen sein, etwas für sich behalten. Ursprünglich ist an ein Gefäß gedacht, das kein Wasser durchläßt; von da aus auf menschliche Verhältnisse übertragen. In Westfälisch bedeutet die Redensart ›Hei is nit dichte‹, er ist nicht ehrlich. Ebenso: Dicht machen: schließen, z.B. Den Laden dicht machen: das Geschäft zumachen. Aus der Sprache der Seeleute ist übertragen Schotten dicht!: Tür zu! Nicht ganz dicht sein: noch die Windeln naß machen, im übertragenen Sinn: nicht ganz bei Verstand sein.
Dicht an dicht: eng beieinander, dicht neben- und hintereinander. Die Wendung ist schon bei D.v. Liliencron (1844-1909) belegt. O. Hauschild hält sie für eine Vermischung von ›dichtgedrängt‹ mit Wiederholungen wie ›Schulter an Schulter‹, ›Kopf an Kopf‹. K. Schulz dagegen glaubt, Liliencron habe die Wendung aus dem Plattdeutsch übernommen und zitiert als Beispiel einen Satz aus Mensingers Schleswig-Holsteinischem Wörterbuch: »Wi seten dar dicht an dicht«. Es handelt sich wohl um eine volkstümliche Steigerungsform, die aus der Mundart wortwörtlich ins Hochdeutsche übertragen worden ist; vgl. auch ›dichte bi‹: nahe dabei.
• O. HAUSCHILD: ›Dicht an dicht‹ und ›schlicht um schlicht‹, in: Muttersprache, 53 (1938), S. 76-77; K. SCHULZ: ›Dicht an dicht‹, in: Muttersprache, 54 (1939), S. 255-256.
Dicht halten: verschwiegen sein, etwas für sich behalten. Ursprünglich ist an ein Gefäß gedacht, das kein Wasser durchläßt; von da aus auf menschliche Verhältnisse übertragen. In Westfälisch bedeutet die Redensart ›Hei is nit dichte‹, er ist nicht ehrlich. Ebenso: Dicht machen: schließen, z.B. Den Laden dicht machen: das Geschäft zumachen. Aus der Sprache der Seeleute ist übertragen Schotten dicht!: Tür zu! Nicht ganz dicht sein: noch die Windeln naß machen, im übertragenen Sinn: nicht ganz bei Verstand sein.
Dicht an dicht: eng beieinander, dicht neben- und hintereinander. Die Wendung ist schon bei D.v. Liliencron (1844-1909) belegt. O. Hauschild hält sie für eine Vermischung von ›dichtgedrängt‹ mit Wiederholungen wie ›Schulter an Schulter‹, ›Kopf an Kopf‹. K. Schulz dagegen glaubt, Liliencron habe die Wendung aus dem Plattdeutsch übernommen und zitiert als Beispiel einen Satz aus Mensingers Schleswig-Holsteinischem Wörterbuch: »Wi seten dar dicht an dicht«. Es handelt sich wohl um eine volkstümliche Steigerungsform, die aus der Mundart wortwörtlich ins Hochdeutsche übertragen worden ist; vgl. auch ›dichte bi‹: nahe dabei.
• O. HAUSCHILD: ›Dicht an dicht‹ und ›schlicht um schlicht‹, in: Muttersprache, 53 (1938), S. 76-77; K. SCHULZ: ›Dicht an dicht‹, in: Muttersprache, 54 (1939), S. 255-256.